taz.de -- US-Drohnenangriff in Somalia: Al-Shabaab-Ausbildungslager zerstört
Bei einer Attacke des US-Militärs sollen mehr als 150 Kämpfer der islamistischen Miliz getötet worden seien. Angeblich planten die Kämpfer einen großen Anschlag.
Washington afp/rtr | Das US-Militär hat bei einem Drohnenangriff in Somalia nach eigenen Angaben mehr als 150 Kämpfer der islamistischen Al-Shabaab-Miliz getötet. Die Attacke am Wochenende habe sich gegen ein Ausbildungslager der Extremisten knapp 200 Kilometer nördlich von Mogadischu gerichtet, teilte das Pentagon am Montag in Washington mit. Einer ersten Bewertung zufolge seien „mehr als 150 Terrorkämpfer“ getötet worden.
Die Al-Shabaab-Kämpfer planten den Angaben zufolge einen „groß angelegten“ Anschlag, der eine Gefahr für US-Soldaten und Einheiten der Afrikanischen Union (AU) dargestellt hätte. „Wir wissen, dass sie kurz vor dem Verlassen des Lagers waren“, sagte Pentagon-Sprecher Jeff Davis. Der Drohnenangriff habe im Laufe des Samstags (US-Zeit) stattgefunden. Weitere Einzelheiten nannte Davis nicht.
Die Al-Shabaab-Miliz kämpft in Somalia seit Jahren mit Gewalt für die Errichtung eines islamischen Gottesstaats und verübt immer wieder blutige Anschläge. Sie hat wiederholt Anschläge auf Hotels und Restaurants in der Hauptstadt Mogadischu und anderen Städten des Landes verübt. Auch Ziele in Kenia, dessen Militär wiederholt gegen die Extremisten im Nachbarland vorgegangen ist, hat sie attackiert.
Derzeit sind etwa 22.000 Soldaten einer AU-Mission in dem Land am Horn von Afrika stationiert. Sie unterstützen die international anerkannte Regierung in Mogadischu.
7 Mar 2016
TAGS
ARTIKEL ZUM THEMA
Vor dem Flughafen von Somalias Hauptstadt explodieren zwei Bomben. Bei den Opfern soll es sich vorwiegend um Soldaten der Truppen der Afrikanischen Union handeln.
Auf eine Anschlagserie der Shabaab reagieren die USA mit einem Luftangriff. So leicht ist die Terrorgruppe aber nicht zu schlagen.
Ein Viertel der Menschen im Südsudan ist von Hunger bedroht. In Somalia gelten mehr als 300.000 Kinder als gefährlich unterernährt.
UN-Generalsekretär Ban Ki Moon fordert das Ende der Beschneidung von Mädchen und Frauen. Doch die Prognosen bis 2020 sind düster.
Die Afrikanische Union berät über die Entsendung von Friedenstruppen. Längst haben sich bewaffnete Gegner des Präsidenten Nkurunziza organisiert.
Brutale Geiselnahme in Mogadischu: Mutmaßliche Al-Shabaab-Kämpfer haben in einem beliebten Restaurant ein Blutbad angerichtet.