taz.de -- Polizeigewalt in den USA: Wieder ein Schwarzer getötet
In Alabama wurde ein weißer Polizist festgenommen, weil er einen Schwarzen nach einem Wortwechsel erschoss. Er kam gegen 150.000 Dollar wieder frei.
Miami afp | In den USA ist ein weißer Polizist wegen des Vorwurfs des Mordes an einem Schwarzen festgenommen worden. Der 23-jährige Polizist Aaron Smith habe einen 59-jährigen Schwarzen festnehmen wollen, weil er dessen Verhalten verdächtig fand, teilte die Polizei in Montgomery im US-Bundesstaat Alabama am Mittwoch mit. Nach einem Wortwechsel habe der Polizist den Mann erschossen, der demnach einen Stock bei sich hatte.
Nach dem Tod des 59-jährigen Gregory Gunn am 25. Februar kam es zu Demonstrationen in Montgomery, wobei dem Polizisten vorgeworfen wurde, er habe geschossen, weil sein Gegenüber ein Schwarzer gewesen sei. Der Polizist kam gegen eine Kaution von 150.000 Dollar frei.
Fälle von Polizeigewalt gegen Schwarze in der USA haben wiederholt für Empörung und Aufruhr in der afroamerikanischen Bevölkerung gesorgt.
Im Sommer 2014 hatte die Tötung des 18-jährigen Michael Brown in Ferguson im Bundesstaat Missouri schwere Unruhen ausgelöst. Der verantwortliche Polizist wurde nicht angeklagt, obwohl Brown unbewaffnet war.
3 Mar 2016
TAGS
ARTIKEL ZUM THEMA
Nach einer Verfolgungsjagd haben Polizisten auf einen wehrlosen Autofahrer eingeschlagen. Es lagen mehrere Haftbefehle gegen ihn vor.
Im August 2014 war ein Schwarzer von einem weißen Polizisten getötet worden. Das Justizministerium empfahl der Stadt eine Reform ihres Polizeiapparats.
Ein Polizist erschoss grundlos einen unbewaffneten Familienvater in einem Treppenhaus. Er muss mit einer Haftstrafe von bis zu 15 Jahren rechnen.
Nach den tödlichen Schüssen auf Michael Brown soll Ferguson seinen Polizei- und Justizapparat reformieren. Doch der Stadtrat ändert die Maßnahmen ab.
Am zweiten Weihnachtstag hatte ein Chicagoer Polizist zwei Afroamerikaner_innen erschossen. Von den Erben verlangt er jetzt zehn Millionen Dollar Schadensersatz.