taz.de -- Folgen der Polizeigewalt in den USA: Schwarzer Polizeichef in Ferguson
Im August 2014 war ein Schwarzer von einem weißen Polizisten getötet worden. Das Justizministerium empfahl der Stadt eine Reform ihres Polizeiapparats.
Washington afp | Knapp zwei Jahre nach dem Tod des schwarzen Jugendlichen Michael Brown hat die US-Kleinstadt Ferguson einen schwarzen Polizeichef. Delrish Moss leistete am Montag seinen Amtseid in dem 21.000-Einwohner-Vorort von St. Louis im Bundesstaat Missouri. Zuvor hatte er unter anderem für die Polizei in Miami im Bundesstaat Florida gearbeitet.
Die Tötung des 18-jährigen Schwarzen Brown durch einen weißen Polizisten im August 2014 hatte über Ferguson hinaus für Empörung gesorgt. Es kam zu wochenlangen Protesten, die immer wieder in Gewalt umschlugen, und zu einer landesweiten Diskussion über Rassismus und Polizeigewalt. Die Polizei musste zeitweise Ausgangssperren verhängen, um die öffentliche Ordnung zu gewährleisten.
Der verantwortliche Polizist wurde nicht angeklagt, obwohl Brown unbewaffnet war. Polizeichef Tom Jackson trat im vergangenen Jahr zurück, nachdem das US-Justizministerium Anzeichen für parteiischen Umgang weißer Polizisten mit schwarzen Verdächtigen festgestellt hatte.
Eine Untersuchung des US-Justizministeriums legte den Beamten in Ferguson schließlich rassistische Vorurteile und übertriebene Gewaltanwendung gegen Schwarze zur Last. Als Konsequenz wurde die Stadt aufgefordert, ihren Polizei- und Justizapparat zu reformieren.
10 May 2016
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