taz.de -- Demonstrationen in Diyarbakir: Polizei setzt Tränengas ein

Türkische Polizisten gehen hart gegen Proteste in der Kurdenmetropole vor. Die Demonstranten lassen sich trotz Ausgangssperre nicht stoppen.
Bild: Kein Zutritt: Soldaten bewachen einen Zugang zum gesperrten Bezirk in Diyarbakir.

Istanbul dpa | Die türkische Polizei hat Tränengas und Wasserwerfer gegen Demonstranten in der Kurdenmetropole Diyarbakir eingesetzt. Tausende Menschen marschierten jedoch weiter in Richtung des Bezirks Sur, sagte die Abgeordnete der pro-kurdischen Oppositionspartei in Diyarbakir, Feleknas Uca, am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur am Telefon.

Im Bezirk Sur gilt seit Dezember eine Ausgangssperre. HDP-Chef Selahattin Demirtas und Nichtregierungsorganisationen hatten zum Protest gegen die Maßnahme aufgerufen. Die Nachrichtenagentur DHA berichtete von Hunderten Teilnehmern am Protestmarsch in mehreren Vierteln der Stadt.

Einige Demonstranten warfen Steine und Feuerwerkskörper, wie DHA weiter berichtete. Sicherheitskräfte schossen mit Plastikgeschossen, wie auf im Internet veröffentlichten Videoaufnahmen des Senders IMC zu sehen war.

Die türkische Armee geht seit Dezember in einem Großeinsatz gegen die verbotene Kurdische Arbeiterpartei im Südosten der Türkei vor. Im Rahmen der Operation wurde in mehreren Bezirken Ausgangssperren verhängt. Ein weiteres Ausgehverbot besteht in der Stadt Idil. In den Städten Silopi und Cizre lockerten die Behörde die Maßnahme inzwischen, dort gilt die Ausgangssperre nur noch nachts.

2 Mar 2016

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