taz.de -- Detonation in der Nähe der Hagia Sophia: 10 Tote bei Explosion in Istanbul
In dem bei Touristen beliebten Altstadtviertel Sultanahmet starben 10 Menschen. 15 wurden verletzt. Erdoğan spricht von einem syrischen Attentäter.
Istanbul dpa/reuters/ap | Bei einer schweren Explosion in dem bei Touristen beliebten Altstadtviertel Sultanahmet in der türkischen Metropole Istanbul sind mehrere Menschen getötet worden. Die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu meldete unter Berufung auf den Gouverneur Istanbuls, zehn Menschen seien ums Leben gekommen. 15 weitere Menschen seien verletzt worden.
Die meisten Todesopfer sind Deutsche, hieß es aus dem Amt des türkischen Ministerpräsidenten. Nach Angaben des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan ist ein Selbstmordattentäter mit Verbindungen nach Syrien verantwortlich. Unter den zehn Todesopfern seien sowohl Türken als auch Ausländer, sagte er am Dienstag im Fernsehen.
Zu der Detonation kam es am Dienstag in der Umgebung der Hagia Sophia und der Blauen Moschee. Die beiden weltberühmten Gebäude gehören zu den beliebtesten Touristenattraktionen der Türkei. Die Polizei sperrte den Ort der Explosion weiträumig ab. Eine dpa-Reporterin berichtete von zahlreichen Polizisten sowie Rettungskräften. Schockierte Touristen hätten nach der Explosion auf dem Pflaster gesessen, berichtete eine Reporterin von CNN Türk.
Augenzeugen hätten gesagt, sie hätten einen Feuerball aufsteigen gesehen. Zu der Detonation sei es an dem ägyptischen Obelisken gekommen, der in der Nähe der Hagia Sophia, der Blauen Moschee und des Deutschen Brunnens steht. Die Explosion um 10.20 Uhr (Ortszeit/09.20 MEZ) war noch in einigen Kilometern Entfernung zu hören.
12 Jan 2016
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