taz.de -- Bombendrohung gegen SPD-Zentrale: Polizei gibt Entwarnung

Die Polizei hatte die SPD-Zentrale in Berlin nach einer Anschlagsdrohung evakuiert. Bei einer Hausdurchsuchung fand sie jedoch nichts Verdächtiges.
Bild: Die Polizei sicherte das Gebäude in Berlin-Kreuzberg ab.

Berlin dpa | Nach einer Bombendrohung gegen die SPD-Zentrale und einer vorübergehenden Räumung des Willy-Brandt-Hauses in Berlin hat die Polizei wieder Entwarnung gegeben. Bei der Durchsuchung des Gebäudes habe die Polizei nichts Verdächtiges gefunden, sagte ein SPD-Sprecher am Dienstag. Das Haus sei nun wieder freigegeben.

Bei der SPD war am Dienstagnachmittag gegen 15.00 Uhr eine telefonische Bombendrohung eingegangen. Die Parteizentrale war daraufhin geräumt worden.

„Seit Sigmar Gabriels Besuch in Heidenau erreicht das Willy-Brandt-Haus eine Flut von Bedrohungen verbunden mit fremdenfeindlicher Hetze“, sagte SPD-Generalsekretärin Yasmin Fahimi der dpa. „Wir müssen davon ausgehen, dass es sich um einen rein politischen Akt handelt.“ Die SPD werde keinen Millimeter von ihrer klaren Haltung abweichen.

Parteichef [1][Gabriel hatte am Montag die Flüchtlingsnotunterkunft im sächsischen Heidenau besucht], vor der es am Wochenende zu Krawallen von Rechtsextremen gekommen war. Er hatte die Ausschreitungen scharf verurteilt und die Akteure als „Pack“ bezeichnet. Seitdem sieht sich die SPD-Zentrale mit einer Masse an rassistischen Pöbeleien in Form von Mails und Anrufen konfrontiert.

Dieser Text wurde aktualisiert um 17.15 Uhr.

25 Aug 2015

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