taz.de -- Gaza im Nahostkonflikt: Hamas-Mitglieder verhaftet
Bei einer Razzia hat die Palästinenserbehörde mehr als 100 Mitglieder der radikalislamischen Gruppe festgenommen. Sie planten Angriffe auf Israelis.
Ramallah ap | Sicherheitskräfte der Palästinenserbehörde haben im Westjordanland bei der größten Razzia seit Jahren am Freitag mehr als 100 Mitglieder der radikalislamischen Hamas festgenommen. Diese hätten geplant, Angriffe auf Israelis auszuführen, sagte der Sprecher der Palästinenserbehörde für Sicherheit, Adnan Dameri. „Wir werden es nicht zulassen, dass die Hamas unsere Sicherheit untergräbt und unser Land ins Blutvergießen zieht“, fügte er hinzu.
Hamas-Sprecher Husam Badran warf den palästinensischen Sicherheitskräften vor, für Israel zu arbeiten. Der palästinensische Präsident Mahmud Abbas sei persönlich dafür verantwortlich. Hamas werde Angriffe gegen Israelis im Westjordanland fortsetzen. Im Gazastreifen veröffentlichte die Hamas eine Liste mit 108 Namen von Festgenommenen.
Es war die größte Massenverhaftung in einer Nacht seit 2007. Damals hatten sich die Palästinenser gespalten, nachdem die radikalislamische Hamas Einheiten aus dem Gazastreifen vertrieben hatte, die loyal zu Abbas standen.
Israel teilte mit, Soldaten hätten im Westjordanland nahe Ramallah einen Palästinenser getötet, der Steine auf ihre Fahrzeuge geworfen habe. Die Soldaten hätten um ihr Leben gefürchtet, Warnschüsse abgegeben und schließlich auf die Angreifer geschossen. Dabei sei ein 17-Jähriger ums Leben gekommen.
In letzter Zeit stieg die Zahl tödlicher palästinensischer Angriffe auf Israelis. Bei zwei getrennten Schießereien im Westjordanland wurden zwei Israelis getötet und einige Menschen verletzt, zwei weitere wurden bei Messer-Attacken verletzt.
3 Jul 2015
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