taz.de -- Fußball-WM in Kanada: Eigentor stürzt England ins Elend
Japan steht erneut im Finale der Fußball-WM. Das Team gewann gegen England 2:1. Die Entscheidung fiel erst in der Nachspielzeit. Im Finale warten die USA.
Edmonton dpa | Bei der Weltmeisterschaft in Kanada unterlagen die „Lionesses“ am Mittwoch WM-Titelverteidiger Japan äußerst unglücklich mit 1:2 (1:1). Im Commonwealth-Stadion brachte Aya Miyama die „Nadeshiko“ in der 33. Minute per Foulelfmeter in Führung. Fara Williams (40.) glich ebenfalls per Strafstoß noch vor der Pause aus. Der Siegtreffer für das Team von Norio Sasaki fiel erst in der Nachspielzeit (90.+2) durch ein Eigentor von Laura Bassett, die vor der einschussbereiten Yuki Ogimi retten wollte.
Im Finale der Frauen-WM treffen am Sonntag (1.00 Uhr MESZ/ZDF) in Vancouver in einer Neuauflage des Finals von 2011 in Deutschland die USA und Japan aufeinander. Somit bietet sich den Amerikanerinnen, die sich am Dienstag in Montreal im Halbfinale mit 2:0 gegen die DFB-Frauen durchgesetzt hatten, die Chance zur Revanche. Vor vier Jahren hatten die USA das WM-Endspiel gegen Japan im Elfmeterschießen verloren.
Die deutschen Fußballerinnen bestreiten das Spiel um Platz drei am Samstag (22 Uhr MESZ/ARD) in Edmonton gegen England.
Die Engländerinnen, die zum ersten Mal in einem WM-Halbfinale standen, hielten gegen den Weltmeister aus Asien lange sehr gut mit, hatten in der zweiten Spielhälfte sogar die besseren Chancen. Doch Toni Duggan (62.) scheiterte an der Latte und Elen White an Torhüterin Ayumi Kaihori (64.). Mit der Einwechslung von Bayern Münchens Mana Iwabuchi wurde Japan stärker und war am Ende beim Eigentor von Basset die glücklichere Mannschaft.
Die Elf von Silvia Neid dürfte im „kleinen Finale“ gegen England leicht favorisiert sein. Denn von bisher 20 Vergleichen gewann Deutschland 18, hat noch kein Länderspiel gegen England verloren. Beim letzten großen Duell im EM-Finale 2009 in Helsinki triumphierte das deutsche Team mit 6:2.
2 Jul 2015
TAGS
ARTIKEL ZUM THEMA
Das Team der US-Amerikanerinnen steht im Finale gegen Japan – und vor dem Triumph. An Selbstbewusstsein mangelt es der Elf nicht.
Mit seinen Erfolgen bei der WM trägt das Nationalteam viel dazu bei, Rollenbilder in der japanischen Gesellschaft aufzuweichen.
Tränen des Glücks bei den Engländerinnen: Man wollte glatt mitweinen. Silvia Neid gibt sich zufrieden mit der Leistung des deutschen Teams.
Der deutsche Frauenfußball steht für Athletik, nicht für Kreativität. Die Niederlage im Halbfinale resultiert aus Spielverweigerung. Eine Polemik.
Jacke weg, Internet weg, alles weg. Mama, ich will nach Hause. Oder 5.000 Kilometer Richung Westen fliegen, da gibt‘s noch Platz unter der Brücke.
Das deutsche Team hat im Halbfinale gegen die USA verloren. Celia Sasic trauert um einen Elfmeter und Barack Obama freut sich aufs Finale.
Es gibt keine dummen Fragen. Es gibt aber vielleicht zu viele Fragen. Jedenfalls derzeit in Montréal. Jazz oder Fußball, das ist hier nicht die Frage