taz.de -- Unruhen in Syrien: Jubel in Damaskus, Tod in der Provinz
In der Hauptstadt feierten die Anhänger von Assad dessen Amtsjubiläum. Derweil eskalierte in Homs nach einem Leichenfund die Gewalt. 30 Menschen sollen ums Leben gekommen sein.
SYRIEN/ISTANBUL dapd/dpa | Bei gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Regierungsanhängern und Oppositionellen in der syrischen Provinzhauptstadt Homs sind nach Angaben von Aktivisten am Wochenende bis zu 30 Menschen getötet worden.
Die Gewalt sei eskaliert, nachdem drei Regimeanhänger in Homs tot aufgefunden worden seien, berichtet die in London ansässige Organisation Observatory for Human Rights am Montag. Ihre Leichen seien verstümmelt gewesen. Die Menschenrechtsorganisation und ein Aktivist vor Ort gaben die Zahl der Toten mit 30 an und erklärten, die Namen der Opfer zu kennen. Andere Aktivisten meldeten, seit Sonntag seien vier Regimegegner und sieben Mitglieder der regimetreuen Schabiha-Miliz getötet worden.
Die Gewalt im Land nimmt zu, der Graben zwischen Regimeanhängern und Oppositionellen in Syrien wird immer größer. Während die Unterstützer von Präsident Baschar al-Assad im Zentrum von Damaskus sein elfjähriges Amtsjubiläum feierten, kam es am Sonntagabend in anderen Bezirken und Städten erneut zu Demonstrationen, die zum Teil mit Gewalt beendet wurden.
Mehr als 100.000 regimetreue Syrer versammelten sich am Sonntagabend auf dem Omajaden-Platz in Damaskus, wo sie mit Feuerwerk und Musik Assads Amtsjubiläum feierten. Sie gelobten ihre Treue zum Vaterland und zum Präsidenten. Assad war am 17. Juli 2000 als Präsident vereidigt worden, wenige Tage nach dem Tod seines Vaters, Präsident Hafis al-Assad.
18 Jul 2011
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