taz.de -- Gewalt in Syrien: Westlicher Journalist angeblich getötet

Offenbar ist ein Fernsehjournalist in der syrischen Stadt Homs getötet worden. Er soll für einen französischen Sender gearbeitet haben. Seine Nationalität ist unklar.
Bild: Ein Amateurvideo zeigt die leeren Straßen in Homs.

BEIRUT dapd | Ein Journalist des französischen Fernsehsenders France 2 TV ist in der syrischen Stadt Homs getötet worden. Das teilte der Sender am Mittwoch mit. Die näheren Umstände des Todes seien unbekannt, hieß es zunächst.

Zuvor hatte die in London ansässigen syrischen Menschenrechtsgruppe Syrian Observatory for Human Rights berichtet, in der syrischen Provinz Homs seien ein westlicher Journalist ums Leben gekommen und ein weiterer verletzt worden. Der Vorsitzende des Observatoriums, Rami Abdul Rahman berief sich auf Informationen von Aktivisten seiner Organisation vor Ort.

Ein Sprecher der Verwaltung der Provinz Homs bestätigte, dass eine Person aus dem Westen, die Teil einer "Medien Delegation" war, getötet wurde. Nähere Einzelheiten nannte er nicht.

Nach Angaben des Observatoriums wurde die Journalistengruppe am Mittwoch von Granaten- oder Raketenfeuer getroffen. Die Nationalität der Opfer war zunächst nicht bekannt.

11 Jan 2012

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