taz.de -- Verleihung Deutscher Filmpreis: „Barbara“ räumt ab
Der Film „Barbara“ hat große Chancen auf den Deutschen Filmpreis 2012. Das Krebsdrama „Halt auf freier Strecke“ und der Historienfilm „Anonymus“ haben jeweils sieben Nominierungen.
BERLIN dapd | Der Regisseur Christian Petzold kann sich Hoffnungen auf den Deutschen Filmpreis machen. Sein Spielfilm „Barbara“ wurde in 8 von 16 Kategorien für die „Lola“ nominiert, wie die Deutsche Filmakademie am Freitag in Berlin bekanntgab.
Das sind die Klassen „Bester Spielfilm“, “Bestes Drehbuch“, „Beste Regie“, „Beste männliche Hauptrolle“, „Beste Kamera“, „Bester Schnitt“, „Bestes Kostümbild“ und „Beste Tongestaltung“. Andreas Dresens Beitrag „Halt auf freier Strecke“ wurde in sieben Kategorien für die „Lola“ vorgeschlagen.
In der Königsklasse „Bester Spielfilm“ konkurriert Petzolds Beitrag mit “Anonymus“ von Roland Emmerich, „Dreiviertelmond“ von Christian Zübert, “Hell“ von dem Regisseur Tim Fehlbaum sowie „Halt auf freier Strecke“ von Andreas Dresen und „Kriegerin“ von David Wnendt.
Der Deutsche Filmpreis wird am 27. April im Berliner Friedrichstadtpalast vergeben. Er ist die bedeutendste und höchst dotierte Auszeichnung des deutschen Films. Allein die Nominierungen für den besten Spielfilm sind bereits mit je 250.000 Euro dotiert. Der Gewinner erhält insgesamt 500.000 Euro. Insgesamt sind mehr als 2,9 Millionen Euro ausgeschrieben.
In der Gruppe „Beste Regie“ wurden neben Petzold auch Andreas Dresen für “Halt auf freier Strecke“ und Hans Weingartner für den Film „Die Summe meiner einzelnen Teile“ nominiert. Für das beste Drehbuch schlug die Akademie Andreas Dresen und Cooky Ziesche mit „Halt auf freier Strecke“ sowie David Wnendt für „Kriegerin“ vor.
Für den besten Dokumentarfilm nominierten die Experten „Charlotte Rampling – The Look“ von Angelina Maccarone, „Gerhard Richter Painting“ von der Regisseurin Corinna Belz sowie „The Big Eden“ von Peter Dörfler. Der Deutsche Filmpreis wird seit 1951 jedes Jahr vergeben.
Als beste weibliche Darstellerin in einer Hauptrolle schlug die Akademie Sandra Hüller in „Über uns das All“, Steffi Kühnert in „Halt auf freier Strecke“ und Alina Levshin in „Kriegerin“ vor. Bei den Schauspielern konkurrieren Milan Peschel für seine Rolle in „Halt auf freier Strecke“, Peter Schneider in „Die Summe meiner einzelnen Teile“ sowie Ronald Zehrfeld in „Barbara“ um die „Lola“ für den besten männlichen Hauptdarsteller.
23 Mar 2012
TAGS
ARTIKEL ZUM THEMA
Der Spielfilm „Er ist wieder da“ von David Wnendt zeigt, dass es auch heute nicht unproblematisch ist, über die Figur Hitler zu lachen.
Ein Aufzeichnungsfehler gibt der Gala eine surreale, fast spannende Note – spannender jedenfalls, als die Rahmenbedingungen der Filmförderung.
In „Phoenix“ überlebt eine Frau das KZ. Und Regisseur Christian Petzold sucht nicht nach irgendwie anständig gebliebenen deutschen Figuren.
Nur wenige Lichtblicke gab es bei der Gala zum Deutschen Filmpreis. Der Preisregen für Edgar Reitz' Epos „Die andere Heimat“ war so einer.
Oh Boy! Der Berlinfilm von Jan Ole Gerster bekommt gleich sechs Deutsche Filmpreise. Die unnötig aufgesexte Gala hatte mehrere ergreifende Augenblicke.
Deutsche Zeitgeschichte in L.A.: German Films schickt Christian Petzolds DDR-Drama „Barbara“ als deutschen Beitrag ins Rennen um die Oscars.
Die Verleihung des Deutschen Filmpreises hat eine Diskussion um das deutsche Kino ausgelöst. Gut so! Denn die Branche muss endlich mal Haltung entwickeln.
Christian Petzolds neuer Film "Barbara" erinnert an die DDR. Und er markiert die widerläufigen Aspekte des Menschlichen: die Sorge füreinander und die Freiheit.