taz.de -- Neuer Schutzwall zum Libanon: Israel mauert sich weiter ein
Ein Teil der Grenze zum Libanon wird bald durch eine Mauer markiert. Das mehrere Meter hohe Bauwerk soll einen israelischen Grenzort schützen.
JERUSALEM afp | Israel hat am Montag mit dem Bau einer mehr als einen Kilometer langen Mauer an seiner Grenze zum Libanon begonnen. Wie das Militär mitteilte, ist der Bau mit der libanesischen Armee und den UN-Friedenstruppen im Südlibanon (FINUL) abgesprochen.
Die Mauer solle „Spannungen“ an der Grenze verhindern, sagte ein Armeesprecher. Der israelische Rundfunk berichtete, die Mauer solle mehrere Meter hoch werden und den israelischen Grenzort Metulla vor Schüssen aus dem Libanon schützen. Die Bauarbeiten sollen demnach mehrere Wochen dauern.
Die Armee hatte den Bau der Mauer bereits im Januar angekündigt. Damals gab sie an, die Anlage zum Schutz neu errichteter Gebäude in Metulla vor Schüssen aus dem libanesischen Grenzort Kfar Kila errichten zu wollen.
Israel und der Libanon befinden sich offiziell im Kriegszustand. Vertreter der Armeen beider Länder treffen sich jedoch unter FINUL-Vermittlung regelmäßig zu Gesprächen über die Lage an der Grenze. Israel baut derzeit auch an seiner Grenze zu Ägypten eine riesige Sperranlage, um sich vor illegaler Einwanderung zu schützen.
30 Apr 2012
ARTIKEL ZUM THEMA
Mit der neuen Mehrheit könnte Israel schwierige Entscheidungen in Angriff nehmen, die für den Friedensprozess notwendig sind. Doch Netanjahu hat kein Interesse.
Anfang September wird ein neues Parlament gewählt. Die Regierung ist über Ultraorthoxe und Siedlungen zerstritten. Gleich zwei neue Parteien treten an.
Drei sogenannte Siedlervorposten werden rückwirkend legalisiert. Die Entscheidung der Regierung läuft einem Dialog mit den Palästinensern zuwider.
Israel zahle seine Rechnungen nicht, begründet die ägyptische Firma EGAS die Einstellung der Gaslieferungen. Seit sechs Monaten läuft ein Schlichtungsverfahren.
40 Teilnehmer der Kampagne „Willkommen in Palästina“ sitzen noch in Abschiebehaft in Israel. Sie wollten gegen die Lebensbedingungen im Westjordanland protestieren.
Die anhaltende Energiekrise verärgert die palästinensische Bevölkerung. Die politische Führung der islamischen Organisation stellt Sicherheitsleute an Tankstellen auf.