taz.de -- Regierungsbildung in Griechenland: Bewegung ist angezeigt

Erste Schritte: Der Chef der griechischen Sozialisten Venizelos erklärt seine Zuversicht in der dritten Runde der Regierungsbildung. Ziel sei es, das Land in der Eurozone zu halten.
Bild: Venizelos bestens gelaunt: Ihm könnte eine Regierungsbildung in Griechenland gelingen.

ATHEN afp | Der griechische Sozialistenchef Evangelos Venizelos sieht Bewegung in den Verhandlungen über die Bildung einer Regierung in dem hoch verschuldeten Land.

„Wir haben einen ersten Schritt gemacht“, erklärte der Pasok-Chef am Donnerstag nach Gesprächen mit dem Vorsitzenden der Demokratischen Linken (Dimar), Fotis Kouvelis. Dieser erklärte, Ziel sei es, Griechenland in der Eurozone zu halten.

Die Dimar-Partei verfügt im am Sonntag neu gewählten griechischen Parlament über 19 Sitze und könnte damit Mehrheitsbeschaffer für eine proeuropäische Regierung sein.

Nach der Wahl versuchten zunächst die konservative Nea Dimokratia und dann die zweitplatzierte linksradikale Partei Syriza eine Regierung auf die Beine zu stellen, scheiterten jedoch jeweils nach kurzer Zeit.

Die Pasok und die Nea Dimokratia hatten gemeinsam das Sparpaket geschnürt, das Voraussetzung für internationale Hilfsgelder ist. Für die Maßnahmen wurden beide Volksparteien jedoch bei der Parlamentswahl abgestraft. Sollte nun auch Venizelos keine Regierungs bilden können, kann Präsident Karolos Papoulias eine Notregierung verlangen.

Gibt es bis zum 17. Mai keine Lösung, folgen Neuwahlen.

10 May 2012

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