taz.de -- Olympia – Synchronspringen: Nicht mal ein kleiner Bauchplatscher
China gewinnt das Wasserspringen. Gähn! Hier ein abstehendes Bein, da ein wenig Verzögerung. Spannender wäre es, dem Rasen beim Wachsen zuzusehen.
Die Startbedingungen: Favorit war wie immer: China. Auch gute Chancen haben Italien und Amerika. Die deutschen Ladys konnten sich nicht qualifizieren.
Die Entscheidung: He Zi und Wu Minxia gewinnen Gold für China. Abigail Johnston und Kelci Bryant aus den USA bekommen Silber, Emilie Heymans und Jennifer Abel aus Kanada Bronze. Eine Überraschung? Nein, nicht so richtig.
Das Drama: Diese viel zu langweilige Veranstaltung. Es gab keine Spannung, keine Überraschung, nicht einmal ein kleiner Bauchplatscher. Ein einziger asynchroner Sprung von Kanada. Bronze gewannen sie trotzdem. Die einzigen Aufreger waren die Wortspiele des Kommentators: „Das ging in die Badehose.“ Oh, ja!
Die Schlussfolgerung: Drei Meter sind wirklich nicht besonders hoch. So viel kann da nicht passieren. Hier ein abstehendes Bein, da eine viertel Sekunde Verzögerung. Das Springen vom Zehn-Meter-Turm wird hoffentlich spannender. Das Wasser ist härter aus der Höhe. Zu erwarten dann vielleicht: Verstauchte Gelenke, am Turm aufgeschlagene Köpfe oder zumindest ein paar blaue Flecke.
Und sonst? Um die minimalen Fehler dieser langweiligen Disziplin auch genau erfassen zu können, werden dieses Jahr zum ersten mal elf, anstatt wie früher sieben Sprungrichter eingesetzt.
29 Jul 2012
AUTOREN
TAGS
ARTIKEL ZUM THEMA
Albern oder hohe Kunst? Synchronschwimmen ist Theater und Ausdauersport zugleich. Eine Australierin machte Wasserballett salonfähig. Dafür kam sie ins Gefängnis.
Verrückter Flug, verrückte Frauen: Perfekte Salti brauchen besondere Vorbereitung. Wie Farin Urlaub dabei helfen kann, eine Drehung zu optimieren.
Das Finale im Duett gewinnen die Russinnen mit einer überwältigenden Performance. Die Spanierinnen holen sensationell Silber, Bronze geht nach China.
Die Chinesinnen He Zi und Wu Minxia gewinnen ihre zweite Goldmedaillie in London. Die Mexikanerinnen waren mutig, aber sie hatten keine Chance.
Die Helden des Springens vom 10-Meter-Turm sind mutige Mexikaner. Das begeisterte wohl auch die kreischenden Ladys im Publikum. China holt trotzdem Gold.
Bei den Spielen 1988 wurde Greg Louganis zum Nationalheld der USA. Der Turmspringer holte in Seoul sein viertes Gold, obwohl er zuvor mit dem Kopf aufs Brett geknallt war.
Paul Biedermann gewinnt vor Ryan Lochte sein Halbfinale über 200 Meter Freistil souverän. Er qualfiziert sich mit einer soliden Leistung als Viertbester für das Finale am Montag.
Die Favoriten Japan und China kommen nur dank der Schiedsrichtergnade ins Finale. Gnadenlos ausgeschieden ist die deutsche Hoffnung Philipp Boy.
Sie ist 16 und schwimmt über 400 Meter Lagen so schnell wie keine Frau vor ihr: Ye Shiwen! Kommt es im Schwimmbecken zum Kampf der Geschlechter?