taz.de -- Israelisch-palästinensischer Konflikt: Israel kippt Öl ins Feuer
Als Reaktion auf die Anerkennung Palästinas durch die Vollversammlung der UN kündigt Israel den Bau von 3.000 neuen Wohnungen in den besetzten Gebieten an.
JERUSALEM afp | Während bei den Palästinensern nach der UN-Abstimmung in New York am Freitag noch gefeiert wurde, kündigte Israel den Bau von 3.000 neuen Wohnungen in den jüdischen Siedlungsgebieten in Ost-Jerusalem und im Westjordanland an.
Ein israelischer Verantwortlicher bestätigte am Freitag in Jerusalem entsprechende Informationen eines Korrespondenten der israelischen Tageszeitung Haaretz. Zum genauen Standort der künftigen Wohnungen machte er keine Angaben.
Die Organisation Frieden jetzt hatte im November berichtet, geplant seien ein massiver Ausbau der Siedlung Itamar im nördlichen Westjordanland sowie jeweils gut 600 Wohnungen in den Vierteln Pisgat Seev und Ramot im besetzten Ostteil von Jerusalem.
Die Ankündigung erfolgte einen Tag, nachdem die UN-Vollversammlung den Palästinensern unter dem Protest Israels einen aufgewerteten Beobachterstatus als Nicht-Mitgliedstaat zubilligte. Die Siedlungs- und Wohnungsfrage gehört zu den zentralen Streitpunkten im Nahost-Konflikt. Die israelisch-palästinensischen Friedensgespräche liegen seit Jahren auf Eis.
30 Nov 2012
TAGS
ARTIKEL ZUM THEMA
Die EU hat einem Militäreinsatz im Roten Meer beschlossen. Damit will sie Handelsschiffe auf dem Seeweg von Asien nach Europa vor Angriffen schützen.
Verhandlungen zwischen Israel und Palästina kommen nur, wenn die USA sich einmischen. Andernfalls drohe eine dritte Intifada, sagt der Ex-Botschafter.
Vor seinem Berlin-Besuch steht Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu in der Kritik. Die geplante Siedlung empört USA und Europa.
Nach der Anerkennung Palästinas als „Nichtmitglied“ der UN fürchtet Israel internationale Gerichtsverfahren. Doch auch in Palästina blieben große Feiern aus.
Präsident Abbas wählt die internationale Bühne und bekommt die de-facto-Anerkennung Palästinas. Seine Politik verdient Unterstützung.
Mehr als 70 Prozent Zustimmung für Palästina: Die UN-Vollversammlung hat die Palästinenser als Staat anerkannt. Israel und USA kritisieren den UN-Beschluss.
Deutschland und die EU hätten die Aufwertung des UN-Status von Palästina unterstützen können. Nun wird Präsident Abbas weiter isoliert.
Die USA, Israel, Deutschland und Großbritannien sind isoliert. Die Mehrheit der 193 UN-Staaten wird für den Antrag der Palästinenser stimmen.
Nach einem Urteil verlassen die ersten Familien die illegale Siedlung Migron. Die Bewohner wollen keinen Widerstand leisten. Sie bekommen neue Wohnungen.