taz.de -- Mutmaßlicher Wikileaks-Informant: Prozess gegen Manning verschoben
Frühestens im Juni wird der Militärprozess gegen den mutmaßlichen Wikileaks-Informanten Bradley Manning beginnen. Das bestätigte nun eine Richterin.
WASHINGTON dpa | Der Beginn des Militärprozesses gegen den mutmaßlichen Wikileaks-Informanten Bradley Manning ist erneut verschoben worden. Der Prozess werde voraussichtlich frühestens am 3. Juni beginnen, teilte die zuständige Richterin nach Medienberichten am Mittwoch mit.
Die Unterstützer-Organisation Mannings bestätigte die Verschiebung. Eigentlich sollte der Prozess nach mehreren Verzögerungen im März eröffnet werden.
Dem Obergefreiten der US-Armee wird vorgeworfen, während seiner Stationierung im Irak [1][die Internet-Plattform Wikileaks] mit 700.000 größtenteils geheimen Dokumenten versorgt zu haben. Wikileaks hatte die Informationen über die Kriege im Irak und in Afghanistan sowie unzählige vertrauliche Diplomatendepeschen via Internet öffentlich gemacht.
Eine Militärrichterin hatte zuvor in einer Anhörung am Montag bestätigt, dass Mannings ursprüngliche Haftbedingungen nicht korrekt waren und ihm 112 Tage einer zukünftigen Haftstrafe erlassen.
Manning und seine Verteidiger hatten gefordert, wegen der schlechten Behandlung die Anklage fallenzulassen. Die Maßnahmen der Gefängnisbeamten seien zum Teil übertrieben gewesen, urteilte Richterin Denise Lind im Militärgericht Fort Meade. Es habe jedoch niemand die Absicht gehabt, Manning dadurch zu bestrafen, sagte Lind.
10 Jan 2013
LINKS
TAGS
ARTIKEL ZUM THEMA
Seit Montag ist die Verteidigungsrede des US-Gefreiten und Wikileaks-Whistleblower Bradley Manning vor einem Militärgericht online. In der Truppe gilt er als Verräter.
Der mutmaßliche Wikileaks-Informant Manning bekennt sich in Teilen der Anklage schuldig und erläutert das Ziel seines Handelns: eine Debatte über die US-Außenpolitik.
Die US-Armee hat 84 Dokumente zum Fall des mutmaßlichen Wikileaks-Informanten Bradley Manning ins Internet gestellt. Medien hatten genau das gefordert.
Agenten des FBI haben versucht, in Island etwas über Wikileaks herauszufinden. Die Regierung in Reykjavik warf sie aus dem Land.
Der Prozess gegen den mutmaßlichen Wikileaks-Informanten Manning steht bald an. Eine Richterin bewertet die Haftbedingungen schon jetzt als teilweise illegal.
Wikileaks-Gründer Julian Assange kündigt für das nächste Jahr eine neue Veröffentlichungswelle an. Das neue Aktenkonvolut betrifft „jedes Land der Welt“.
Der US-Soldat Bradley Manning soll Tausende Geheimdokumente an die Internet-Plattform Wikileaks weitergereicht haben. Jetzt kam er erstmals selbst zu Wort.