taz.de -- Landtagswahl in Niedersachsen: Wähler machen sich rar
Die Beteiligung bei der Landtagswahl in Niedersachsen liegt auf niedrigem Niveau. Ein knapper Ausgang wird erwartet, vor allem die FDP muss um einen Einzug ins Parlament zittern.
HANNOVER/BAD BEDERKESA dpa/dapd | Bei der Landtagswahl in Niedersachsen haben bis zum Mittag erst knapp ein Viertel aller Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben. Die Wahlbeteiligung lag um 12.30 Uhr bei rund 23,0 Prozent und damit etwa auf dem gleichen Niveau wie vor fünf Jahren. Damals hatten zum selben Zeitpunkt knapp 22,7 Prozent aller Stimmberechtigten gewählt.
„Ich wage keine Prognosen abzugeben, ob das Interesse am Nachmittag noch deutlich anziehen wird“, sagte eine Mitarbeiterin der Landeswahlleitung. Vor fünf Jahren hatte die Wahlbeteiligung mit insgesamt 57,1 Prozent einen historischen Tiefststand bei einer Landtagswahl in Niedersachsen erreicht.
Ministerpräsident David McAllister (CDU) rechnet mit einem knappen Ausgang der Landtagswahl in Niedersachsen. „Es ist ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen“, sagte der Regierungschef am Sonntag, nachdem er in seinem Heimatort Bad Bederkesa bei Cuxhaven gewählt hatte. McAllister war mit seiner Frau Dunja ins Wahllokal gekommen.
Der Regierungschef muss zwar zittern, ob die FDP weiter im Parlament bleiben wird, er zeigte sich aber überzeugt, dass seine eigene Partei gut abschneidet. „Es wird ein guter Tag für die CDU“, sagte der McAllister. Sollte der FDP nicht der Sprung über die Fünf-Prozent-Hürde gelingen, gilt es als wahrscheinlich, dass SPD und Grüne an die Macht kommen.
McAllisters Herausforderer, SPD-Spitzenkandidat Stephan Weil, wählte hingegen in Hannover. Der 54-Jährige ist amtierender Oberbürgermeister der Landeshauptstadt. „Ich habe den Eindruck, ich habe mein Bestes gegeben“, sagte er mit Blick auf den zurückliegenden Wahlkampf. Nach Abgabe des Stimmzettels wollte er sich „die Laufschuhe anziehen und ausgiebig im Wald laufen gehen“.
20 Jan 2013
TAGS
ARTIKEL ZUM THEMA
Rot-Grün hat in Niedersachsen gewonnen – trotz der lauen Performance von der SPD. Und auch trotz Steinbrück. Nun muss ein Lagerwahlkampf kommen.
Auf den letzten Metern wird klar: SPD und Grüne haben im kommenden niedersächsischen Landtag einen Sitz mehr als CDU und FDP.
Die Wahl in Niedersachsen ist immer noch nicht entschieden. Hochrechnungen ergeben Pattsituationen oder knappe Ein-Sitz-Mehrheiten für Rot-Grün und Schwarz-Gelb im Landtag.
Den Überblick verloren? Die taz.nord erklärt, wer was in Niedersachsen will.
Seine Ministerriege hält Niedersachsens Ministerpräsident David McAllister aus dem Wahlkampf tunlichst raus. Umso wichtiger ist es, zum Abschied zu bilanzieren, was sie sich so geleistet haben.
SPD und Grüne wollen am liebsten gar nicht über die Linke reden. Die dagegen versucht, sich mit Koalitionsangeboten ins Gespräch zu bringen.