taz.de -- Pferdefleisch in Lebensmitteln: Erster Verdachstfall in Deutschland

Es gibt den ersten Verdachtsfall von Pferdefleisch in Lebensmitteln in Deutschland. Falsch deklarierte Produkte könnten in Nordrhein-Westfalen gelandet sein.
Bild: Unverdächtig: richtig deklarierte Lebensmittel in Bayern.

BERLIN dpa | Im Pferdefleisch-Skandal gibt es nach Angaben des Bundesverbraucherministeriums einen ersten Verdacht in Deutschland. Über das europäische Schnellwarnsystem seien die deutschen Behörden am Dienstagabend aus Luxemburg über den Verdacht informiert worden, dass falsch deklarierte Lebensmittel nach Deutschland gelangt seien, sagte eine Ministeriumssprecherin am Mittwoch in Berlin.

Demnach handele es sich um verarbeitete Lasagne, die an mindestens einen Händler in Nordrhein-Westfalen geliefert worden sei. Es sei nicht auszuschließen, dass weitere Händler oder Produkte betroffen seien.

Die Überwachungsbehörden in NRW prüften derzeit, ob alle Produkte vom Markt genommen worden seien, sagte die Sprecherin. Sie verwies darauf, dass bei bisherigen amtlichen Untersuchungen alle Proben negativ gewesen seien. Wegen des Verdachtsfalls werde Deutschland am Mittwochabend auch an einem EU-Informationstreffen in Brüssel zu dem Skandal teilnehmen. Davon würden weitere Klärungen erwartet.

In den vergangenen Wochen waren in zahlreichen Ländern der EU Fertiggerichte entdeckt worden, in denen statt des angegebenen Rindfleischs auch Pferdefleisch verarbeitet worden war. Britische Behörden versprachen nach dem Fund von Pferdefleisch bei zwei Verarbeitungsbetrieben in England und Wales die restlose Aufklärung des Fleischskandals.

13 Feb 2013

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