taz.de -- Homosexualität in Polen: Walesa ist nicht einverstanden
Die Partei „Die Partei“ kann sich freuen. Jetzt ist auch ein Friedensnobelpreisträger für die Mauer – um Homosexuelle dahinter zu verstecken.
WARSCHAU dpa | Der einstige polnische Arbeiterführer Lech Walesa hat sich in der Diskussion um Homo-Ehen gegen angeblich zu weitreichende Forderungen Homosexueller ausgesprochen.
„Sie müssen wissen, dass sie eine Minderheit sind und sich mit kleinen Dingen abfinden müssen, aber nicht nach Gipfeln streben sollen“, sagte er am Freitagabend im polnischen Fernsehsender TVN 24.
Nach Walesas Meinung sollten homosexuelle Abgeordnete im Parlament in der letzten Reihe sitzen – „und sogar hinter einer Mauer“, sagte der Friedensnobelpreisträger. Auch Demonstrationen von Schwulen und Lesben sollten nicht im Stadtzentrum, sondern in Außenbezirken stattfinden. „Ich will nicht, dass diese Minderheit, mit der ich nicht einverstanden bin, auf die Straßen geht und meine Kinder und Enkel verwirrt.“
In Polen ist ein politischer Streit um eingetragene Partnerschaften für homosexuelle Paare entbrannt. Die liberalkonservative Regierung und die Linksopposition bereiten dazu Gesetzesinitiativen vor. Dagegen lehnen nationalkonservative Politiker rechtliche Verbesserungen für schwule und lesbische Paare ab.
2 Mar 2013
TAGS
ARTIKEL ZUM THEMA
Schluss mit der Diskussion: Die CDU-Spitze will die Homo-Ehe nicht mit der Ehe zwischen Mann und Frau gleichstellen.
Bundeskanzlerin Angela Merkel will im Streit über die Homo-Ehe angeblich das Bundesverfassungsurteil abwarten. Die Bundesjustizministerin nicht.
Propaganda für Homosexualismus ist in Russland jetzt strafbar. Und in Berlin werden Orgien gefeiert. Nts-nts-nts. Stampf-stampf-stampf.
Es hat gereicht: Polens Regierungschef Donald Tusk hat die überraschend gestellte Vertauensfrage überstanden. Nun gibt er sich für die Zukunft pragmatisch.
Ein Bezirksgericht in Polen erlaubt einer faschistoiden Gruppe die Benutzung homophober Symbole. Die Organisation feiert die Entscheidung als "Endsieg".
Trotz rechtsradikaler Randalierer ziehen zehntausend Schwule und Lesben durch Warschau. Ein Erfolg, sagen die Organisatoren. Der Anfang "neuer Barbarei", die Gegner.