taz.de -- Die Wahrheit: Scheues Reh in Übersee
Donnerstag ist Gedichtetag auf der Wahrheit-Seite. Dieses Mal darf sich die Leserschaft an einem Poem über Bambis Flucht nach Übersee erfreuen.
Wie kam es, dass ein scheues Reh / – in Klammern: Kapital! – / sich unbemerkt auf Hoher See / zur Kaimaninsel stahl? //
Wo war die Hafenpolizei, / als Bambi das gelang / und es vom Landungsbrückenkai / auf einen Frachter sprang? //
Blieb ihm kein Förster auf der Spur, / als es der Bank entlief? / Kein Bankdirektor, der mal nur / „Halt, stehen bleiben!“ rief? //
Nicht mal der Steuerzahlerbund / ist da, wenn man ihn braucht! / Ihn kümmert weder Bambischwund / noch dass wer untertaucht. //
Jetzt ist es wieder heil an Land, / in George Town ward’s gesehen, / wo namensgleich am Inselstrand / Kaimane Runden drehen. //
Das arme Tier, das scheue Reh, / wer zeigt ihm dort den Tann? / Ich hoffe doch, die FDP. / Die hilft ja, wo sie kann. //
11 Apr 2013
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