taz.de -- Berufungsprozess Berlusconi: Schuldig in der zweiten Instanz

Silvio Berlusconi ist im Berufungsprozess wegen Steuerhinterziehung zu einer Haftstrafe verurteilt worden. Das Gericht bestätigte die Verurteilung zu vier Jahren Haft.
Bild: Es wird erwartet, dass Berlusconis Anwälte sofort Berufung einlegen.

ROM dpa | Silvio Berlusconi ist in einem Berufungsprozess wegen Steuerhinterziehung erneut zu einer Haftstrafe verurteilt worden. Ein Mailänder Gericht befand den früheren italienischen Regierungschef am Mittwoch in dem Verfahren um seinen Mediaset-Konzern des Steuerbetrugs schuldig.

Das Gericht bestätigte in dieser zweiten Instanz die Verurteilung zu vier Jahren Haft. Drei Jahre davon werden dem 76 Jahre alten Berlusconi unter Berufung auf ein Gesetz zur Strafermäßigung von 2006 erlassen. Er darf außerdem fünf Jahre lang keine öffentlichen Ämter übernehmen.

Ein Urteil wird in Italien allerdings erst in der dritten Instanz definitiv rechtskräftig. Es wird erwartet, dass Berlusconis Anwälte sofort Berufung einlegen. Ihr Mandat hatte sich als völlig unschuldig bezeichnet und ein politisches Opfer der Mailänder Justiz genannt.

8 May 2013

TAGS

Italien
Steuerhinterziehung
Haftstrafe
Silvio Berlusconi
Silvio Berlusconi
Enrico Letta
Enrico Letta
Enrico Letta

ARTIKEL ZUM THEMA

Schlussplädoyers im Ruby-Prozess: Berlusconis System der Prostitution

Sex mit Minderjährigen: Im Schlussplädoyer wird Berlusconi erneut schwer belastet. Der Beschuldigte sieht sich als Opfer einer Hexenjagd linker Staatsanwälte.

Homophobe Berlusconi-Vertraute: „Italien ist ein katholisches Land“

Eine Gleichstellungsbeauftragte, die homophobe Theorien verbreitet? Bitteschön: Michaela Biancofiore. Am Samstag zog Italiens Premier Letta die Notbremse.

Neue italienische Regierung steht: Letta regiert mit Berlusconi

Enrico Letta ist der kommende Ministerpräsident Italiens. Zwei Monate nach der Wahl steht eine Koalition mit dem Mitte-Rechts-Bündnis. Notenbankchef Saccomanni wird Wirtschaftsminister.

Regierungschef Italien: Ein schwacher Trost

Der Vizechef der Demokratischen Partei Italiens, Enrico Letta, soll die neue Regierung bilden. Seine Partei könnte das zerreißen.