taz.de -- US-Drohnenangriff in Pakistan: Protestnote aus Islamabad
Mindestens 17 Menschen sind bei einem US-Drohnenangriff im Nordwesten Pakistans getötet worden. Die Regierung in Islamabad verurteilt die Angriffe.
MIRANSHAH afp/dpa | Beim bislang schwersten US-Drohnenangriff in Pakistan seit Jahresbeginn sind nach Angaben aus Sicherheitskreisen am Mittwoch mindestens 17 Menschen getötet worden. Mehrere unbemannte Flugzeuge feuerten Sicherheitskräften zufolge am frühen Morgen Raketen auf ein Gebäude in der Nähe eines Markts in Miranshah in Nord-Waziristan ab. Dabei seien afghanische und pakistanische Rebellen im Schlaf getötet worden.
Nach Geheimdienstinformationen gehörte das Gebäude dem Haqqani-Netzwerk, das von der US-Regierung für einige der blutigsten Anschläge in Afghanistan verantwortlich gemacht wird.
Es handelte sich um den zweiten derartigen Angriff seit der Amtsübernahme des pakistanischen Regierungschefs Nawaz Sharif Anfang Juni. Am 7. Juni starben mindestens sieben mutmaßliche Aufständische, als zwei Raketen einen Gebäudekomplex in einem mehr als 100 Kilometer südwestlich von Miranshah trafen. Miranshah ist die größte Stadt im Unruhegebiet von Nord-Waziristan an der Grenze zu Afghanistan
In Pakistan gibt es heftigen Widerstand gegen die US-Drohnenangriffe. Die Regierung in Islamabad hält sie für illegal und prangerte am Mittwoch erneut die Verletzung der pakistanischen Souveränität an. Die US-Regierung unter Präsident Barack Obama ist dagegen überzeugt, dass sich die Angriffe bei der Bekämpfung der Taliban und des Al-Kaida-Netzwerks als erfolgreich erweisen.
In der Nacht zum Mittwoch griffen Aufständische einen Kontrollpunkt im Nordwesten Pakistans an und töteten amtlichen Angaben zufolge sechs Militärpolizisten. Bei dem einstündigen Gefecht mit den mehr als 50 Angreifern im Dorf Jina Kor, 40 Kilometer südöstlich von Peshawar, wurden demnach außerdem sieben Militärpolizisten verletzt.
3 Jul 2013
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