taz.de -- Bootsunglück vor Australien: Flüchtlinge ertrunken

Auf dem Weg nach Australien ist ein Flüchtlingsboot mit 200 Menschen vor der indonesischen Küste gekentert. Drei Menschen starben bei dem Unglück.
Bild: Jedes Jahr versuchen Tausende Flüchtlinge mit dem Boot nach Australien zu kommen.

JAKARTA/SYDNEY dpa/rtr | Ein Flüchtlingsboot mit wahrscheinlich 200 Menschen an Bord ist vor Indonesien in schwerer See gekentert. Drei Menschen sind dabei ums Leben gekommen. Alle weiteren konnten gerettet werden. Die Überlebenden kamen nach Angaben der Polizei aus Bangladesch, Sri Lanka, Irak und aus dem Iran.

Das Fischerboot war am Dienstag von einem kleinen Dorf an der Südküste Javas aus in See gestochen. Es sei schnell in Seenot geraten, sagte der Polizeichef von West Java, Suhardi Alius.

Aus Indonesien versuchen jedes Jahr Tausende Flüchtlinge, in oft überladenen und nicht seetüchtigen Booten nach Australien zu gelangen. Schlepper nehmen Kurs auf die zu Australien gehörende Weihnachtsinsel, die nur 500 Kilometer südlich der Küste Javas liegt.

Es passieren jedes Jahr Dutzende Bootsunfälle. Einige schaffen die gefährliche Überfahrt aber, nach australischen Angaben kamen in diesem Jahr 15 000 Flüchtlinge auf illegalen Wegen an.

Verschärfte Einwanderungspolitik

Australien hat seine Einwanderungspolitik vergangene Woche drastisch verschärft: Wer bei einem illegalen Einwanderungsversuch gefasst wird, soll niemals ein Aufenthaltsrecht in Australien erhalten.

Flüchtlinge sollen erst in ein Auffanglager im benachbarten Papua-Neuguinea kommen. Wenn sie als Flüchtlinge anerkannt werden, sollen sie sich nur dort niederlassen dürfen.

Die Regierung will nach eigenen Angaben damit Unglücke verhindern. „Das sind schlimme Nachrichten“, sagte der Parlamentarische Staatssekretär des australischen Premierministers, Ed Husic. „Es unterstreicht, dass wir das Flüchtlingsproblem auf regionaler Ebene lösen müssen.“

24 Jul 2013

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