taz.de -- Doppelanschlag in Bagdad: Dutzende sind tot
Am Rande eine Beergidung in Bagdad sind zwei Autobomben explodiert. Fast 60 Menschen sind tot und mehr als 100 verletzt.
BAGDAD afp | Bei einem Doppel-Autobombenanschlag in der irakischen Hauptstadt Bagdad sind am Samstag mindestens 56 Menschen getötet und 128 weitere verletzt worden.
Die beiden Bomben explodierten am Abend kurz nacheinander am Rande einer Beerdigungszeremonie in dem mehrheitlich von Schiiten bewohnten Viertel Sadr City, wie Behördenvertreter sagten. Die erste Bombe wurde demnach von einem Selbstmordattentäter gezündet, anschließend erfolgte eine weitere Detonation.
Die Sicherheitslage im Irak verschlechterte sich im laufenden Jahr dramatisch. Die Wut der sunnitischen Bevölkerungsminderheit auf die schiitisch dominierte Regierung von Ministerpräsident Nur al-Maliki gilt als einer der Hauptgründe für die zunehmende Gewalt, die sich aber auch gegen Sunniten richtet.
Am Freitag starben bei einem Anschlag auf eine sunnitische Moschee im Norden des Landes 18 Menschen. Nach einer Zählung der Nachrichtenagentur AFP wurden allein im September bereits mehr als 500 Menschen im Irak getötet.
21 Sep 2013
TAGS
ARTIKEL ZUM THEMA
Bei einer Übung im Irak sollten 20 Dschihadisten lernen, mit Autobomben umzugehen. Doch durch einen Fehler starb die ganze Klasse mit ihrem Trainer.
In Bagdad und Falludscha haben Terroristen mehrere Bombenanschläge verübt und Geiseln genommen. Der Irak leidet unter dem Konflikt zwischen Schiiten und Sunniten.
Bei Terroranschlägen im Irak sind am Wochenende über 70 Menschen ums Leben gekommen. Als Grund gilt die Wut von Sunniten gegenüber Schiiten.
Bei einem Anschlag auf ein ökumenisches Gebet von Sunniten und Schiiten sterben mindestens 30 Menschen. Auch andernorts im Land kommt es zu Gewalttaten.
In Bagdad explodierte eine ganze Serie von Bomben. Betroffen waren vor allem Schiiten in mindestens zehn verschiedenen Stadtteilen der irakischen Hauptstadt.
Bei Anschlägen auf Zivilisten sterben im Irak immer mehr Menschen. Al-Qaida gewinnt weiter an Boden. Die Regierung trägt eine Mitschuld.