taz.de -- Die Wahrheit: Herbst, auf ein Wort

Donnerstag ist Gedichtetag auf der Wahrheit. Heute darf sich die Leserschaft an einem Poem über die Jahreszeit nach dem Sommer erfreuen.
Bild: Herbst, auf ein Wort.

Die Zeit verrinnt. Schon haben wir Oktober.

Und du, der du den Sommer jetzt beerbst

– ja, genau du, Schwachmaten-König Herbst! –

machst uns das Leben sinnlos und zinnober.

So würdelos, wie du die Welt verfärbst,

die bunten Blätter andienst wie ein Ober,

dein ganzes Indian-Summer-Rumgekober,

das ist zum Kotzen! Ekelhaft und derbst.

Kein Wunder, dass du keine Freunde hast.

Wie Peter Altmaier bleibst du alleine

und niemand spielt mit dir. Herbst, aufgepasst:

Nimm schleunigst deine modrig-feuchten Beine

von meinem Küchentisch. Du bist kein Gast!

Vergiss das nicht. Verpiss dich und zieh Leine.

2 Oct 2013

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P. Neuhaus

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