taz.de -- Lehrerproteste in Brasilien: Straßenschlacht für mehr Gehalt

Seit mehr als sechs Wochen demonstrieren Lehrer in Brasilien für mehr Geld. Bei einem Protest am Dienstag gab es eine heftige Straßenschlacht mit der Polizei.
Bild: Randale vor dem Rathaus in Rio de Janeiro.

RIO DE JANEIRO rtr/afp/ap | In der brasilianischen Metropole Rio de Janeiro haben sich Demonstranten und Polizisten heftige Auseinandersetzungen geliefert. In der Nacht zu Dienstag wurden mindestens 15 Menschen verletzt, darunter neun Polizisten. Mindestens 20 Personen wurden festgenommen.

Vor dem Rathaus versammelten sich zahlreiche Lehrer und Unterstützer, um gegen die Sparmaßnahmen der Regierung zu protestieren. Als die Demonstranten versuchten, in das Rathaus einzudringen, setzte die Polizei Tränengas, Blendgranaten und Gummigeschossen ein.

Seit mehr als sechs Wochen sind die Lehrer im Streik. Sie fordern vor allem Gehaltserhöhungen. Bereits am Montag war es bei den Demonstrationen zu Gewaltausbrüchen Gekommen.

Im Sommer waren etwa zwei Wochen lang Zigtausende Brasilianer gegen Korruption und Mängel im öffentlichen Nahverkehr auf die Straße gegangen. Die Proteste richteten sich auch gegen die immensen Ausgaben für Sportveranstaltungen wie die Fußball-Weltmeisterschaft im kommenden Jahr und die Olympischen Spiele zwei Jahre darauf.

2 Oct 2013

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