taz.de -- Nobelpreis für Literatur vergeben: Alice Munro ist ausgezeichnet
Der Nobelpreis für Literatur geht 2013 an Alice Munro. Die Kanadierin ist eine der bekanntesten Autorinnen im anglo-amerikanischen Raum.
STOCKHOLM dpa/taz | Der Literaturnobelpreis 2013 geht an die Schriftstellerin Alice Munro aus Kanada. Das gab die Schwedische Akademie am Donnerstag in Stockholm bekannt. Munro ist eine der bekanntesten Autorinnen im anglo-amerikanischen Raum. „Sie ist die Meisterin der zeitgenössischen Kurzgeschichte“, sagte Peter Englund als Sprecher der Jury. „Sie hat diese spezielle Form zur Perfektion gebracht.“
Munro wurde vor allem mit Kurzgeschichtensammlungen wie „Tanz der seligen Geister“ berühmt. Zu den wichtigen Werken der 82-Jährigen zählen auch „Kleine Aussichten“ oder „Die Jupitermonde“. Sie wurde bereits mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter der Man Booker International Prize im Jahr 2009.
Als Favoriten wurden zuvor der japanische Romancier Haruki Murakami, die weißrussische Journalistin Swetlana Alexijewitsch und der ungarische Autor Peter Nádas gehandelt. Im vergangenen Jahr hatte der Chinese Mo Yan („Das rote Kornfeld“) den Preis erhalten. Letzte deutschsprachige Gewinner waren Herta Müller (2009), Elfriede Jelinek (2004) und Günter Grass (1999).
Der Nobelpreis für Literatur gilt als wichtigste literarische Auszeichnung der Welt. Der von der Schwedischen Akademie seit 1901 fast jährlich vergebene Preis ist mit 8 Millionen Schwedischen Kronen (etwa 920.000 Euro) dotiert.
10 Oct 2013
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