taz.de -- Umstrittener Limburger Bischof: Möge der Papst entscheiden

Jetzt soll Papst Franziskus über die Zukunft von Tebartz-van Elst richten. Der will erst im Laufe der Woche nach Rom fliegen.
Bild: Überlässt seine Zukunft dem heiligen Vater: der Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst.

BERLIN afp| Der wegen Verschwendungsvorwürfen unter Druck stehende Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst will Papst Franziskus über seinen Verbleib im Amt entscheiden lassen. „Die Entscheidung über meinen bischöflichen Dienst liegt in den Händen des Heiligen Vaters“, sagte Tebartz-van Elst nach Angaben des Sprechers des Bistums Limburg, Martin Wind, am Samstag. Der Bischof sei betroffen von der Eskalation und sehe auch, dass viele Gläubige im Bistum von der Art der Diskussion betroffen seien.

Der Bischof will demnach noch „im Laufe der Woche“ nach Rom reisen, um an der Kurie Gespräche zu führen. Einen Bericht der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung, nach dem Tebartz-van Elst am Samstagnachmittag in Frankfurt am Main eine Maschine nach Rom besteigen wollte, wies der Bistumssprecher zurück. „Zu dem Zeitpunkt, der Ihnen da gemeldet worden war, saß er mit mir zusammen am Schreibtisch“, sagte Wild. Der Sprecher machte keine Angaben dazu, wann genau der Bischof die Reise antreten wird.

Bischof Tebartz-van Elst steht unter anderem in der Kritik, weil die Kosten für den Bau des Bischofssitzes in Limburg auf mindestens 31 Millionen Euro angestiegen sind. Ursprünglich waren 5,5 Millionen Euro veranschlagt. Die Staatsanwaltschaft Limburg prüft Vorwürfe der Untreue. Am Donnerstag beantragte zudem die Staatsanwaltschaft Hamburg einen Strafbefehl wegen eidesstattlicher Falschaussage. Dabei geht es um Angaben des Bischofs im September 2012 zu einem Flug nach Indien.

Am Montag wird auch der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, im Vatikan erwartet. Der Vorsitzende der Bischofskonferenz hatte sich öffentlich vom Verhalten des Limburger Bischofs distanziert.

12 Oct 2013

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