taz.de -- Proteste in Brasilien: Lehrer sollen erstmal rechnen

Mehr Geld, Ende der Proteste: Ein Richter des Obersten Gerichtshofs in Brasilien hat eine Einigung zwischen den streikenden Lehrern und der Regierung erzielt.
Bild: Zurück an die Arbeit? Streikender Lehrer in Rio.

BRASÍLIA afp | Nach zwei Monaten Protesten und Streiks der Lehrer in Rio de Janeiro haben die Streikführer und die Regierung eine Einigung erzielt. Die Lehrer der staatlichen Schulen würden Versammlungen einberufen, um ein Ende der Streiks zu beschließen, sagte der als Schlichter eingesetzte Richter des Obersten Gerichtshofs, Luiz Fux, am Dienstagabend in Brasília.

Den Angaben zufolge hat die Regierung im Gegenzug Gehaltserhöhungen zugesichert und versprochen, auch die Gehälter für die Streiktage auszuzahlen.

Die Lehrergehälter im Bundesstaat Rio de Janeiro sollen um acht Prozent und in der Stadt Rio um 15 Prozent angehoben werden. Im kommenden Jahr soll es neue Gehaltsverhandlungen geben. Derzeit verdienen die Lehrer 25 Reaís (acht Euro) pro Stunde.

Die Lehrer wollen sich am Donnerstag und Freitag treffen, um das Streikende zu beschließen, ab Montag könnten sie dann wieder ihre Arbeit aufnehmen. Sollten die Lehrer jedoch für eine Fortsetzung des Streiks stimmen, könnten sie „nicht mehr auf das Oberste Gericht zählen“, sagte Fux.

Während der Streiks in den vergangenen Wochen hatte es am Rande der Lehrer-Demonstrationen gewaltsame Ausschreitungen gegeben. Die staatlichen Schulen in Brasilien werden von den ärmsten Bevölkerungsgruppen besucht, während wohlhabendere Familien ihre Kinder auf Privatschulen schicken.

23 Oct 2013

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