taz.de -- Streik in bengalischer Textilindustrie: Mindestens 70 Menschen verletzt

In Bangladesch haben erneut Textilarbeiter gegen den neuen Mindestlohn in der Branche protestiert. Dabei ist es zu Zusammenstößen mit der Polizei gekommen.
Bild: Demonstranten helfen einem Mitstreiter auf.

ABU DHABI epd | Bei gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen streikenden Textilarbeitern und der Polizei in Bangladesch sind mindestens 70 Menschen verletzt worden. Wie die Zeitung Daily Star am Mittwoch berichtete, kam es in Gazipur und Savar, außerhalb der Hauptstadt Dhaka, zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Ordnungskräften. Zahlreiche Fabriken blieben geschlossen.

Die Beschäftigten protestieren gegen den neuen Mindestlohn in der Branche, der in der vergangenen Woche bekanntgegeben wurde. Danach sollen Textilarbeiter im Monat nun statt 3.000 Taka (rund 28 Euro) wenigstens 5.300 Taka (gut 49 Euro) verdienen. Die Gewerkschaften argumentieren, dies sei zu wenig, um die Inflation auszugleichen.

In Bangladesch wird häufig gestreikt. Das südasiatische Land ist der zweitgrößte Textilexporteur der Welt nach China, steht aber wegen niedriger Löhne und schlechten Arbeitsbedingungen unter Druck. Im April starben mehr als 1.100 Menschen beim Einsturz eines Fabrikhochhauses. Um die 2.500 wurden verletzt. Es war eines der schwersten Industrieunglücke in der Geschichte.

Im November vergangenen Jahres waren bei einem Brand in einer anderen Textilfabrik in Bangladesch mehr als 112 Menschen ums Leben gekommen. Beide Katastrophen wären vermeidbar gewesen, wenn Fabrikbesitzer bestehende Sicherheitsstandards eingehalten hätten.

13 Nov 2013

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