taz.de -- Randalierende BVB-Fans: Jäger fordert Stadionverbote

Nach den Krawallen während des Spiels zwischen Dortmund und Schalke fordert NRW-Innenminister Ralf Jäger Stadioverbote für acht gewalttätige Borussia-Fans.
Bild: Es geht auch anders: Dortmund-Fans im Schalker Block

DÜSSELDORF dpa | NRW-Innenminister Ralf Jäger hat ein bundesweites Stadionverbot gegen acht von der Polizei als Gewalttäter ermittelte Borussia-Dortmund-Fans gefordert. „Nach den erschreckend rücksichtslosen Krawallen auf Schalke brauchen wir ein klares Signal“, betonte Jäger am Freitag in einer Stellungnahme. Die acht Tatverdächtigen sollten ab sofort in keinem Fußballstadion mehr ein Bundesligaspiel sehen dürfen.

Der Sport lebe von Stimmung und Emotionen – „aber nicht von Prügeleien und Pyrotechnik“, unterstrich der SPD-Politiker, der sich ähnlich auch in der „WAZ“ und dem WDR äußerte. Am 26. Oktober 2013 hatte es beim Bundesligaspiel zwischen dem FC Schalke 04 und Borussia Dortmund massive Ausschreitungen gegeben, Fackeln waren abgebrannt und Pyrotechnik entzündet worden. Acht Borussia-Fans sind laut Polizei zweifelsfrei als Tatverdächtige identifiziert worden.

Derweil hat Borussia Dortmund einen Mann mit einem bundesweiten Stadionverbot belegt weil er während des Heimspiels gegen den VFB Stuttgart den Hitler-Gruß gezeigt hatte. Das teilte der Revierclub am Donnerstag mit. Der Mann war nach dem Tor zum zwischenzeitlichen 4:1 durch Robert Lewandowski auf einen Zaun geklettert und hatte den rechten Arm gehoben.

Der Besucher ist dem BVB zufolge „zweifelsfrei identifiziert“ worden. Das Stadionverbot hat gemäß der Regularien des Deutschen Fußball-Bunds (DFB) die maximale Dauer und gilt bis zum 30. Juni 2017.

15 Nov 2013

TAGS

Fangewalt
Rechtsextremismus
Stadionverbot
Ralf Jäger
Borussia Dortmund
Fußball
Fußball
Fußball
Fußball
Mario Götze
Fußball
Fußball-Bundesliga
Ultras
Gera

ARTIKEL ZUM THEMA

Verbrechen Pyrotechnik: Razzia bei Ultras

Auf der Suche nach Pyrotechnik hat die Polizei acht Wohnungen von Fußballfans durchsucht. Die Fanhilfe hält das für bloßen Aktionismus.

Die Krise von Borussia Dortmund: Der dunkelste Tag des Jahres

Dortmund verliert gegen Hertha BSC sein drittes Bundesliga-Heimspiel in Serie. Es fehlen offensive Ideen – und die gute alte Gier

Friedliche Problemfans: Entschiedenes Nichtstun

Union Berlin scheidet im DFB-Pokal gegen Kaiserslautern aus und diskutiert weiter den massiven Polizeieinsatz beim letzten Spiel der beiden Klubs.

Bayerns Sieg über Dortmund: Der perfekte Plan B

Mario Götze bringt mit seinem Tor Münchens Sieg gegen Dortmund auf den Weg. Seine Vielseitigkeit ist Ausdruck der zentralen Spielidee von Pep Guardiola.

Kolumne Press-Schlag: Rätselhaftes Relikt

Im Fußball müssen Fans immer irgendwen hassen. Die Braunschweiger etwa die Hannoveraner und umgekehrt. Wieso? Das weiß keiner.

Niedersachsen-Derby in der Bundesliga: Rivalität mit langem Anlauf

Vor ihrem brisanten Aufeinandertreffen versuchen die Fußball-Bundesligisten Hannover 96 und Eintracht Braunschweig zu deeskalieren.

Angriff in Duisburg: „Das war euer letztes Spiel“

Antirassistische Ultras des MSV werden von Hooligans und Nazis angegriffen. Im Kampf um die Hegemonie der Kurve scheinen die Linken chancenlos.

Fußball in Gera: Präsident mit Sympathien für Rechte

Lars Weber stand an der Spitze von Wismut Gera. Man darf ihn nach einem Urteil „Neonazi“ nennen. Wie wird so jemand Präsident eines Klubs?