taz.de -- Justizministerin will zum Europarat: Flucht nach Straßburg

Die scheidende Bundesjustizministerin Leutheusser-Schnarrenberger soll für den Posten des Generalsekretärs des Europarates kandidieren. Angela Merkel findet das gut.
Bild: Ob Angela Merkel Sabine Leutheusser-Schnarrenberger gerade ihr „vollstes Vertrauen“ ausspricht?

BERLIN dpa | Die wegen des FDP-Wahldebakels bald aus dem Amt scheidende Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger soll nach einem Zeitungsbericht deutsche Kandidatin für den Posten des Generalsekretärs des Europarats werden.

Einen entsprechenden Vorschlag habe der amtierende Außenminister Guido Westerwelle (FDP) seinen Kabinettskollegen von Union und FDP unterbreitet, schrieb die „[1][Süddeutsche Zeitung]“ am Dienstag. Kanzlerin Angela Merkel begleite die Idee mit Sympathie.

Ob die 62-Jährige tatsächlich Generalsekretärin des Europarats wird, entscheidet sich im Juni 2014. Dann wird das Amt turnusgemäß neu besetzt. Dem Bericht zufolge hat auch der derzeitige Generalsekretär, der Norweger Thorbjörn Jagland, angekündigt, er werde erneut antreten.

Der Generalsekretär wird auf Vorschlag des Ministerrats von der parlamentarischen Versammlung gewählt. Leutheusser-Schnarrenberger gehörte der Versammlung früher selbst mehrere Jahre an.

26 Nov 2013

LINKS

[1] http://www.sueddeutsche.de/politik/fdp-politikerin-leutheusser-schnarrenberger-kandidiert-fuer-posten-beim-europarat-1.1827767

TAGS

Sabine Leutheusser-Schnarrenberger
Europarat
Straßburg
Sabine Leutheusser-Schnarrenberger
Union
Leutheusser-Schnarrenberger
The Guardian
Ungarn

ARTIKEL ZUM THEMA

Wahl zum Europarat: Rache aus dem Süden

Sabine Leutheusser-Schnarrenberger scheitert bei der Kandidatur zur Generalsekretärin des Europarates. Sie sieht dies als Strafe für die deutsche Sparpolitik.

Wirtschaftslobby mit Phantomschmerzen: Sehnsucht nach der FDP

Arbeitgeberlobby und Wirtschaftsflügel der Union fürchten, dass der Koalitionsvertrag die Agenda 2010 zurückdreht: „Strangulierung des Arbeitsmarkts“.

Leutheusser-Schnarrenberger und FDP: Die Anschlussverwendung

Die FDP-Minister scheiden schleichend aus dem Amt. Nur für die Justizministerin Leutheusser-Schnarrenberger bedeutet das Ende einen Neuanfang.

„Guardian“-Affäre in Großbritannien: Europarat verlangt Erklärungen

Der Europarat fordert Aufklärung in der „Guardian“-Affäre. Unterdessen will die Zeitung ihre Arbeit stärker in die USA verlagern – um Druck aus London zu entgehen.

Europarat kritisiert Ungarn: „Exzessive Machtkonzentration“

Die Verfassungsänderungen Viktor Orbans führen zu einer „Erosion der Demokratie“, urteilt der Europarat. Auf ein „Monitoring“ Ungarns soll aber verzichtet werden.