taz.de -- Umstrittener Limburger Bischof: Verfahren endgültig eingestellt

Das Strafverfahren gegen Tebartz-van Elst wegen falscher eidesstattlicher Versicherung wird eingestellt. Der Bischof muss 20.000 Euro zahlen.
Bild: Kein Stress mehr mit der Justiz: Tebartz-van Elst.

LIMBURG/HAMBURG dpa | Für den umstrittenen Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst ist das Strafverfahren wegen falscher eidesstattlicher Versicherung komplett vom Tisch.

Es sei nach Zahlung der Auflage von 20 000 Euro bereits im Dezember endgültig eingestellt worden, berichtete ein Sprecher der Hamburger Justiz am Donnerstag. Bis dahin galt das Verfahren als vorläufig eingestellt.

Die Staatsanwaltschaft hatte beim Amtsgericht Hamburg einen Strafbefehl gegen Tebartz-van Elst beantragt, weil er nach Auffassung der Ermittler im Zusammenhang mit einem Erste-Klasse-Flug nach Indien falsche Angaben gemacht hatte. Im November fiel die Entscheidung, den Fall gegen eine Geldauflage einzustellen.

Tebartz-van Elst ist nach heftiger Kritik an seiner Amtsführung sowie explodierten Kosten für den neuen Bischofssitz in Limburg beurlaubt. Er hält sich derzeit in einer Benediktinerabtei in Niederbayern auf.

2 Jan 2014

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