taz.de -- Coca-Cola und Homo-Ehe: Dunkel, ungesund und ätzend
Coca-Cola zeigt in seinem neuen Werbesport ein schwules Pärchen – aber nicht überall. In Irland wird die Sequenz durch eine Heterohochzeit ersetzt.
Was haben der Präsident der Russischen Föderation, Wladimir Putin, und die Sprudelbrause Coca-Cola gemeinsam? Beide wollen ihr Image aufbessern mit den Olympischen Winterspielen in Sotschi. Putin als Veranstalter, Coke als offizieller Partner. Und beide haben den Ruf, irgendwie dunkel, ungesund und ätzend zu sein.
Nicht nur [1][Putins Gesetze] gegen „homosexuelle Propaganda“ wollen Homosexualität nicht in der Öffentlichkeit, auch Coca-Cola möchte das Thema lieber ausblenden: Zwar zeigt Coke in seinem neuen Werbesport [2][ein schwules Pärchen] – zumindest in den Ländern Niederlanden, Norwegen und Großbritannien.
In Irland hingegen ersetzt das Unternehmen die Sequenz [3][durch eine Heterohochzeit]. In Irland sei die Homo-Ehe schließlich nicht erlaubt, rechtfertigt sich das Unternehmen, sondern nur eine Art eingetragene Lebenspartnerschaft.
Nach Recherchen des [4][irischen LGBT-Magazins Eile] kommt das gezeigte Homopärchen [5][jedoch aus Australien]. Doch auch dort ist die Homo-Ehe nicht erlaubt. Dass Paar beschließt demnach nicht die Homo-Ehe, sondern ebenfalls eine eingetragene Lebenspartnerschaft.
Was haben Coca-Cola und Putin also noch gemeinsam? Wenn in der PR-Maschine doch mal etwas nicht rund läuft, stellen sie die Kommentare ab: bei der Presse, so weit man es kann – oder zumindest bei YouTube.
6 Jan 2014
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