taz.de -- Protest in Thailand: Wasser und Strom werden gekappt

Regierungsgegner blockieren abermals Ministerien und die Börse in Bangkok. Bisher bleiben die Protestaktionen und Demonstrationen friedlich.
Bild: Alle Räder stehen still ...? Von wegen: Protest in Bangkok.

BANGKOK rtr | Regierungsgegner in Thailand haben am Dienstag diverse Ministerien und die Börse in der Hauptstadt Bangkok ins Visier genommen. Zehntausende demonstrierten gegen die Politik der Ministerpräsidentin Yingluck Shinawatra und errichteten Blockaden rund um Regierungsgebäude. Ihre Aktionen blieben vorerst friedlich.

Am Morgen marschierten Gruppen von Demonstranten von den sieben Protest-Camps zu den Ministerien. Die Mitarbeiter vieler Regierungsinstitutionen sowie der Notenbank suchten Ersatzbüros auf, um den Protesten aus dem Weg zu gehen.

Yingluck regiert seit Montag vom Verteidigungsministerium außerhalb der Zwölf-Millionen-Metropole aus. Für Mittwoch hat sie die Parteien und Regierungsgegner zu Gesprächen eingeladen, um eine Verschiebung der für 2. Februar geplanten Neuwahlen zu diskutieren.

Der Anführer der Proteste, Suthep Thaugsuban, lehnt eine Abstimmung generell ab, fordert stattdessen den sofortigen Rücktritt der Regierungschefin. Laut Suthep ist es Ziel der überwiegend der Oberschicht angehörenden Demonstranten, die Arbeit jeder Regierungsinstitution zu unterbinden. Sollte dies nicht möglich sein, würden Yingluck und Minister festgenommen.

„Wir beginnen damit, ihre Wasser- und Stromleitungen zu Hause zu kappen“, kündigte Suthep an. Die Opposition wirft Yingluck vor, eine Marionette ihres vor einer Haftstrafe ins Ausland geflohenen Bruders und früheren Ministerpräsidenten Thaksin Shinawatra zu sein.

Eine überwiegend aus Studenten bestehende Gruppe drohte, die Börse zu erstürmen. Zunächst kam es nicht dazu. Der Präsident der thailändischen Börse, Jarumporn Chotikasathien, sagte der Nachrichtenagentur Reuters, es seien Maßnahmen ergriffen worden, um im Notfall die Gebäude und die Handelssysteme abzusichern.

14 Jan 2014

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