taz.de -- Mahnwache vor Greenpeace-Zentrale: Protest aus den eigenen Reihen

Greenpeace-Gründungsmitglied Moore will die Zulassung von Goldenem Reis. Greenpeace nicht. Nun hat er sich vor der deutschen Zentrale postiert.
Bild: Kampagne von Aktivist Moore und weiteren Wissenschaftlern: „Allow GoldenRice Now“.

HAMBURG dpa | Eines der Gründungsmitglieder von Greenpeace hat mit einer Mahnwache in Hamburg gegen seine ehemaligen Kollegen protestiert. Der Kanadier Patrick Moore postierte sich am Freitag vor der deutschen Greenpeace-Zentrale, um gegen die Haltung der Umweltschutzorganisation zum sogenannten Goldenen Reis zu demonstrieren.

Sie sei ein „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“, erklärte Moore, den eine Handvoll Wissenschaftler begleitete. Der Reis wurde mit Hilfe von Gentechnik entwickelt. Laut Moore könnte er durch das in ihm enthaltene Provitamin A Tausenden Kindern das Leben retten.

Greenpeace lehnt die Zulassung des Reises jedoch ab. Die Wirksamkeit sei nicht erwiesen und seine Auswirkungen auf die Gesundheit seien unbekannt. Stattdessen verunreinige er traditionelle Reissorten. Moores „Aussagen sind absurd und grundfalsch“, sagte der Gentechnik-Experte von Greenpeace, Dirk Zimmermann.

Moore gehört zu den Greenpeace-Mitgliedern der ersten Stunde. Die Gründungsurkunde von Greenpeace Deutschland trägt seine Unterschrift. 1986 verließ er die Organisation jedoch wieder. Moore kündigte weitere Mahnwachen an, etwa in Brüssel und Rom. Unterstützt wird er vom Verein Forum Grüne Vernunft, der für mehr Akzeptanz von Gentechnik in der Landwirtschaft wirbt.

17 Jan 2014

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