taz.de -- Gewalt in Ägypten: Tote bei Anschlag in Kairos Zentrum

Drei Menschen starben bei einem Selbstmordattentat in Kairo. Das Polizeihauptquartier wurde beschädigt. Nahe einer U-Bahn-Station explodierte eine weitere Bombe.
Bild: Polizisten sitzen nach der Explosion vor ihrem zerstörten Hauptquartier

KAIRA dpa/rtr | Bei einem Autobombenanschlag sind in der Innenstadt der ägyptischen Hauptstadt Kairo mindestens vier Menschen ums Leben gekommen. Weitere 51 Menschen wurden verletzt, wie ein Polizeisprecher am Freitag im ägyptischen Staatsfernsehen sagte.

Wenig später explodierte eine weitere Bombe nahe einer U-Bahn-Station im Stadtteil Dokki. Drei Polizisten wurden verletzt, berichtete das staatliche Fernsehen.

Nach Informationen der Zeitung Al-Ahram riss ein Selbstmordattentäter beim ersten Anschlag drei Menschen mit in den Tod. Die Explosion habe in einem mehrstöckigen Polizeihauptquartier im Stadtteil Bab al-Chalk sowie einem benachbarten islamischen Museum Schäden angerichtet.

Am Samstag jährt sich der Ausbruch der Revolution gegen Langzeitpräsident Husni Mubarak zum dritten Mal. Aus Furcht vor Anschlägen hatte die Übergangsregierung Sicherheitsvorkehrungen bereits erhöht. So stellten etwa die staatlichen Eisenbahnen am Donnerstag den Betrieb zwischen Oberägypten und Kairo ein.

Seit der Absetzung des islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi im Juli vergangenen Jahres durch die Armee haben die Angriffe auf Sicherheitskräfte des Landes zugenommen. Die Übergangsregierung geht immer härter gegen die Muslimbruderschaft von Mursi vor und erklärte sie Ende Dezember offiziell zu einer Terrororganisation.

24 Jan 2014

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