taz.de -- Die Wahrheit: Abendbrot mit zwei Halunken

Donnerstag ist Gedichtetag auf der Wahrheit. Heute darf sich die Leserschaft an einem Poem über zwei Mitesser am Vespertisch erfreuen.
Bild: Abendbrot mit zwei Halunken.

Schatzi, heut zum Abendbrot

kommen Heiland und der Tod.

Wollen gerne mit uns speisen

und danach gen Spanien reisen.

Wieso Spanien? Keine Ahnung!

Doch das Essen bedarf Planung.

Heiland ist nicht irgendwer!

Haben wir noch Camembert?

Auch der Tod ist ein Gourmet.

Wärm ihm doch dein Pilz-Soufflé.

Und vom allerbesten Wein

schenken wir den beiden ein.

Sollen noch mal richtig lachen,

essen, reden, Faxen machen.

Denn vor einer großen Reise

wirken kräftigend die Speise

und der Trank. Am Ende dann

stoßen wir aufs Leben an.

Und nach diesem Gaumenschmaus

schmeißen wir die Kerle raus.

Tschüssi, Heiland, goodbye, Tod!

Scheiß auf euer Angebot

von der Hoffnung, von der Angst!

Wenn wir beide, mittenmangst

in den warmen weichen Betten,

froh uns ineinander retten,

wenn wir glühen, feuertrunken –

wer braucht da die zwei Halunken?

30 Jan 2014

AUTOREN

P. Neuhaus

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