taz.de -- Flüchtlinge im Mittelmeer gerettet: Völlig überladene Boote

Im Mittelmeer rettet die italienische Marine Tausende Flüchtlinge, unter ihnen dutzende Frauen und Kinder. Die Zahl der Flüchtlinge steigt immer weiter an.
Bild: In der Hoffnung auf ein besseres Leben in Europa nehmen viele Menschen eine lebensgefährliche Reise auf sich.

ROM afp | Vor der italienischen Mittelmeerinsel Lampedusa sind am Wochenende offiziellen Angaben zufolge mehr als Tausend Flüchtlinge gerettet worden. Marinehelikopter hätten am Sonntagmorgen zwei überladene Boote entdeckt und wegen der Gefahr eines Unglücks die Schiffe der Marinemission „Mare Nostrum“ alarmiert, teilte die Marine am Montag mit.

Daraufhin seien mehrere Schiffe den beiden Booten mit 244 und 263 Menschen an Bord zu Hilfe gekommen. An Bord befanden sich demnach dutzende Minderjährige und Frauen.

Damit stieg die Zahl der seit Freitag im Mittelmeer aufgegriffenen Migranten auf insgesamt 1079. Mehr als 800 von ihnen wurden von dem Marineschiff „San Giusto“ aufgenommen, das die Flüchtlinge in den sizilianischen Hafen Augusta bringen sollte. Die italienische Marine hatte im Herbst nach mehreren Flüchtlingstragödien vor Lampedusa mit der Unterstützung anderer Länder den Einsatz „Mare Nostrum“ gestartet, um weitere Bootsunglücke zu verhindern.

Im Januar gelangten laut dem Innenministerium 2156 Flüchtlinge an die italienischen Küsten. Dies waren zehn Mal mehr als im Januar 2013, als 217 Migranten in Italien gezählt wurden.

Insgesamt landeten im vergangenen Jahr an den Küsten Italiens 2925 Boote mit knapp 43.000 Flüchtlingen an Bord. Dies war den Angaben zufolge gegenüber 2012 eine Steigerung um 325 Prozent. Allein auf der kleinen Insel Lampedusa trafen fast 15.000 Menschen ein.

17 Feb 2014

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