taz.de -- Ägyptisches Gericht verbietet Hamas: Schlag gegen Radikalislamisten

Ein Kairoer Gericht stuft die radikalislamische Organisation Hamas als terroristische Organisation ein. Büros wurden geschlossen, das Vermögen beschlagnahmt.
Bild: Ägyptische Soldaten sichern die Grenze zum Gazastreifen.

KAIRO afp/rtr | Ein Gericht in Kairo hat am Dienstag die palästinensische Hamas-Bewegung in Ägypten verboten. Zudem sei angeordnet worden, das Vermögen der im benachbarten Gazastreifen herrschenden radikalislamischen Bewegung zu beschlagnahmen, verlautete aus Justizkreisen.

Die Behörden werfen der Hamas vor, Extremisten auf der Halbinsel Sinai zu unterstützen. Dort hat sich die Sicherheitslage seit dem Sturz des ägyptischen Präsidenten Mohammed Mursi durch das Militär im vergangenen Juli drastisch verschlechtert.

Die Hamas kritisierte die Gerichtsentscheidung scharf. Sie richte sich gegen die Palästinenser und beschädige das Ansehen Ägyptens, sagte ein Sprecher der Organisation in Gaza.

Die Hamas ist ein Ableger der Muslimbrüder, die von der ägyptischen Regierung als terroristische Vereinigung eingestuft wurden. Mursi ist aus der Bruderschaft hervorgegangen. Das Militär ging nach der Entmachtung des demokratisch gewählten Islamisten gezielt gegen die Muslimbrüder vor und beschloss zugleich nach Angaben aus dem Sicherheitsapparat, auch die Hamas zu schwächen.

So wurden unter anderem die meisten der 1.200 Tunnel zerstört, über die Lebensmittel, Autos und Waffen in den Gazastreifen geschmuggelt wurden. Das setzt der Wirtschaft in dem von Israel weitgehend abgeriegelten Küstenstreifen massiv zu.

4 Mar 2014

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