taz.de -- Nach dem Anschlag in Nigeria: Opferzahl wird auf 200 geschätzt
Nach der Bombenexplosion in Abuja gehen Medien von über 200 Toten aus. Auch die Täter kamen um. Die Regierung ruft zu Blutspenden auf.
ABUJA dpa | Einen Tag nach dem verheerenden Bombenanschlag auf einen Busbahnhof in der nigerianischen Hauptstadt Abuja ist die genaue Zahl der Opfer weiter unklar geblieben. Während die Behörden am Dienstag noch immer von 71 Opfern sprachen, ergaben Umfragen in umliegenden Krankenhäusern, dass vermutlich mehr als 200 Menschen getötet wurden sind.
Mehrere Medien berichteten ebenfalls von rund 200 Toten. Die Zeitung Punch sprach zudem von mindestens 257 Verletzten. Die Regierung rief dringend zu Blutspenden auf, um Leben zu retten.
Augenzeugen zufolge soll es sich um vier Täter gehandelt haben, die in einem Kleinwagen auf den Platz fuhren. Beim Versuch, das Auto noch rechtzeitig vor der Detonation zu verlassen, seien sie aber selbst in Stücke gerissen worden. Offenbar hat keiner der Attentäter überlebt.
Die Regierung geht davon aus, dass die radikalislamische Sekte Boko Haram hinter dem Anschlag steckt. Die Regierung wirkt seit Jahren machtlos im Kampf gegen den Terror. Bei den Gewaltexzessen sollen in den vergangenen fünf Jahren insgesamt mehr als 6000 Menschen getötet worden sein.
15 Apr 2014
TAGS
ARTIKEL ZUM THEMA
In Abuja sind bei einem Attentat mindestens 16 Menschen ums Leben gekommen. Die Bombe explodierte am selben Busbahnhof wie bei dem Doppelanschlag im April.
75 Menschen starben bei einem Anschlag in Abuja. Boko Haram hat sich nun dazu bekannt. 14 von der Terrorgruppe verschleppte Schülerinnen sind wieder frei.
Das nigerianische Militär will noch am Mittwoch fast alle entführten Schülerinnen befreit haben. Gegenüber der BBC widersprechen jedoch betroffene Eltern.
Rund 100 junge Frauen wurden verschleppt, mutmaßlich von der Boko-Haram-Sekte. Die soll auch für den Bombenanschlag am Montag verantwortlich sein.
Der Anschlag in Abuja zeigt, dass sich der islamistische Terrorismus nicht allein mit militärischen oder polizeilichen Mitteln bekämpfen lässt.
Mitten im Berufsverkehr explodiert die Bombe. Alles spricht für die Islamisten von Boko Haram als Täter. Die werden ständig stärker. Die Regierung ist hilflos.
An einem Bunsbahnhof in der Nähe der Hauptstadt Abuja explodiert eine Bombe zur Hauptverkehrszeit. Verdächtigt wird die Islamisten-Gruppe Boko Haram.