taz.de -- Argentinien - Bosnien-H. (Gruppe F): Bundesliga trotzt Messi

Eine bosnisch-herzegowinische Bundesligatruppe spielt mit Argentinien auf Augenhöhe. Doch durch einen genialen Messi-Moment gewinnt der Favorit 2:1.
Bild: Bei dem spielentscheidenen 2:0 durch Lionel Messi sieht die Abwehr nicht gut aus

Die Startbedingungen: Bosnien-Herzegowina ist erstmals bei einer Weltmeisterschaft dabei und das gleich im sagenumwobenen Maracanã gegen Argentinien, einen der großen WM-Favoriten. Eine zünftige Premiere. Die blau-weiß gestreiften Fans der Albiceleste haben sich in den letzten zwei Tagen in Rio de Janeiro exponential vermehrt. Im Stadion herrscht absolute Heimspielatmosphäre. Lautstärker als in Sao Paulo beim Eröffnungsspiel. Das mag aber auch an der besseren Akustik liegen. Bosnien Herzegowina kann hier nur überraschen.

Das Spiel: Furioser Beginn! Lionel Messi schlägt in der 2. Minute einen Freistoß in den Strafraum und über Umwege springt der Ball vom Bein des Schalker Sead Kolasinac ins eigene Tor. Favoritenglück! Danach tun sich die Argentinier schwer, ähnlich gefährliche Situationen zu kreieren. Die komplett aus Bundesligaspielern bestehende bosnische Abwehr steht erstaunlich gut gegen die so gefürchtete argentinische Offensive um Lionel Messi und Sergio Arguero. Und das Team von Safet Susic spielt auch mutig nach vorn. Kurz vor dem Pausenpfiff köpft Senad Lulic beinahe den Ball zum Ausgleich ins Tor.

Die Partie wird immer zäher und hat längst nicht mehr die Klasse der Anfangsminuten. Doch dann initiiert plötzlich der bis dahin unscheinbare Messi einen Angriff und vollendet ihn nach einem Doppelpass mit dem eingewechselten Gonzalo Higuain. Hin und her geht es noch einmal in den Schlussminuten, nachdem Vedad Ibisevic Keeper Romero durch die Beine schießt. Doch es bleibt beim 2:1 für Argentinien

Der Moment des Spiels: Als Lionel Messi in der 65. Minute plötzlich doch eine Eingebung hat und die 2:0 Führung erzielt.

Der Spieler des Spiels: Lionel Messi, der auch dann ein Spiel entscheidet, wenn ihm eigentlich bis eben auf die eine Ausnahme gar nichts gelingt.

Die Pfeife des Spiels: Argentiniens Torhüter Sergio Romero, der sich von Vedad Ibisevic tunneln lässt und das Spiel noch einmal unnötig spannend macht.

Und sonst? Die Bosnier haben mit einer eigentlich recht durchschnittlichen Abwehr gezeigt: Vor der argentinischen Offensive braucht man sich nicht fürchten, wenn man etwas von Organisation versteht.

16 Jun 2014

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Johannes Kopp

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