taz.de -- Städtebau: Neue Mitte Altona kriegt Profil
Oberbaudirektor stellt Entwürfe für ersten Bauabschnitt vor. Sechs- bis siebenstöckige Bebauung vorgesehen. Die Fertigstellung ist für Frühjahr 2017 geplant.
Die Neue Mitte Altona, zweitgrößtes Bauprojekt der Stadt nach der Hafencity, erhält Konturen. Am Mittwoch stellte Oberbaudirektor Jörn Walter die Ergebnisse des städtebaulichen Wettbewerbs für den ersten Planabschnitt – zwei Blöcke nördlich des vorgesehenen neuen Stadtteilparks an der Harkortstraße – vor. Fünf der zehn Architekturbüros, die Entwürfe eingereicht haben, wurden ausgewählt, gemeinsam mit dem Projektentwickler Formart ihre Ideen zu realisieren. „Jetzt wird es endlich konkret“, freute sich Walter.
Vorgegeben waren von der rund 50-köpfigen Jury, zu der neben Behördenabgesandten, Investoren und Politikern auch Bürgervertreter gehörten, die Baumasse, ein grober Grundriss der viereckigen Blöcke und auch einige ästhetische Kriterien. So sollen die Fassaden in hellen Tönen, etwa weiß oder sandsteinfarben gestaltet sein und sechs bis sieben Stockwerke einkleiden. „Aus dieser Höhe kann eine Mutter noch das Gesicht ihres spielenden Kindes erkennen“, sagte Jurychef Bernhard Winking – ein praktischer Grund für die projektierte Geschosszahl.
19.000 Quadratmeter Geschossfläche sollen in den beiden ersten Blöcken entstehen und Platz für rund 150 Eigentumswohnungen bieten. Unterschiedliche Entwürfe, die aber optisch miteinander harmonisieren, sollen dabei Seite an Seite realisiert werden. Keine Einheitsarchitektur aber auch kein architektonischer Gemischtwarenladen – lautete die Devise. „Wir wollten unterscheidbare Fassaden, die kombinierbar sind zu einem schlüssigen Gesamtbild“, hob Jurychef Bernhard Winking hervor und prognostizierte: „Die Häuser werden alle ein wenig unterschiedlich, aber trotzdem wie Kinder aus einer Familie aussehen.“
Sämtliche prämierten Architekturbüros kommen aus Hamburg, während die ebenfalls vertretenen Mitbewerber aus München und Darmstadt bei den Preisen leer ausgingen. Bei den Entwürfen der Architektenbüros Czerner/Göttsch (Abbildung) und Böge/Lindner gefiel den Juroren vor allem die städtebauliche Gesamtkonzeption, während die drei übrigen ausgewählten Büros einzelne Entwürfe auf der Altonaer Freifläche verwirklichen sollen.
Die Abrissarbeiten auf dem Gelände des früheren Altonaer Güterbahnhofs und auf ehemaligen Brauerei-Flächen laufen seit einigen Wochen. Große Teile der Umladehalle und der Randbebauung an der Harkortstraße sind bereits verschwunden.
Nachdem die laufende Bodendekontamination und die Erschließung des Baugeländes abgeschlossen ist, sollen Ende des Jahres die Bauanträge eingereicht und im kommenden Sommer die Hochbauarbeiten beginnen. Läuft alles glatt, werden im Frühjahr 2017 die ersten Bewohner in die neuen Häuser einziehen können.
Die Wettbewerbsbeiträge werden noch bis zum 7. August im Kollegiensaal des Altonaer Rathauses ausgestellt; Öffnungszeiten: Mo–Do, 8–17 Uhr; Fr, 8–16 Uhr
30 Jul 2014
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