taz.de -- Homo-Hochzeit in Ägypten: Trauringe getauscht und verhaftet

Homosexualität ist in Ägypten nicht explizit verboten. Doch Gesetze gegen Unzucht werden oft herangezogen, um sie zu sanktionieren. Schon eine Feier kann zu viel sein.
Bild: Das ist zum Glück in Rio de Janeiro.

KAIRO ap | In Ägypten sind sieben Männer wegen des Vorwurfs homosexueller Ausschweifungen festgenommen worden. Wie die staatliche Nachrichtenagentur am Samstag berichtete, war zuvor ein Video von einer gleichgeschlechtlichen Hochzeit entdeckt worden. Zwei Männer würden im Zusammenhang mit der „teuflisch schamlosen Party“ noch gesucht.

Die Staatsanwaltschaft erklärte, den Verdächtigen werde auch die Veröffentlichung von Bildern vorgeworfen, die „den öffentlichen Anstand verletzen“. Die Beschuldigten wurden für zunächst vier Tage in Haft genommen. Die Staatsanwaltschaft forderte einen raschen Prozess, um „die sozialen Werte zu schützen und Gerechtigkeit walten zu lassen“.

Die Nachrichtenseite Jum7 zeigte Bilder von zwei Männern in Anzügen, die auf einem Boot Ringe tauschen und sich umarmen, während ihre Freunde feiern. Die Bilder wurden so geschnitten, dass die Gesichter der Männer nicht zu erkennen sind.

In Ägypten sind gleichgeschlechtliche Beziehungen nicht explizit verboten. Doch werden Gesetze gegen Unzucht oder „schamloses Handeln in der Öffentlichkeit“ herangezogen, um Homosexuelle zu bestrafen. Im April waren vier Männer wegen sogenannter Ausschweifungen zu jeweils acht Jahren Haft verurteilt worden. Sie sollen Partys organisiert haben, in denen Männer Frauenkleider trugen und sexuelle Kontakte hatten.

2001 hatte eine Razzia auf einem Nilschiff weltweit für Schlagzeilen gesorgt, bei der 52 Männer festgenommen und der Teilnahme an einer Sexparty beschuldigt wurden.

7 Sep 2014

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