taz.de -- 6. Spieltag Fußball-Bundesliga: Die Nummer eins im Pott ist blau

Schalke 04 schlägt im Revierderby Borussia Dortmund durch zwei frühe Tore mit 2:1. An der Tabellenspitze baut München seinen Vorsprung aus. Stuttgart gelingt der erste Sieg.
Bild: Er weiß wieder, wo es langgeht: Schalkes Trainer Jens Keller, der Mann der hundert Hände

BERLIN dpa | Durch die 1:2-Niederlage im 167. Revierderby bei Schalke 04 droht Borussia Dortmund in der Fußball-Bundesliga schon frühzeitig den Anschluss zu Spitzenreiter Bayern München zu verlieren. Der Rekordmeister verteidigte die Tabellenführung am Samstag durch das 2:0 beim 1. FC Köln und liegt nach nur sechs Spielen sechs Punkte vor dem Tabellen-Siebten Schalke und schon sieben vor neuntplatzierten BVB.

Neuer Zweiter ist Borussia Mönchengladbach durch das 2:1 beim zum zweiten Mal nacheinander unterlegenen Neuling SC Paderborn. Die Gladbacher haben mit zwölf Punkten zwei Zähler Abstand auf die Bayern. Den ersten Saisonsieg feierte der VfB Stuttgart durch das 1:0 über Hannover 96. Weiter ohne Dreier in dieser Spielzeit ist der SC Freiburg nach dem 0:0 gegen Bayer Leverkusen. Bayer ist mit elf Punkten Dritter, einen Punkt dahinter folgen nach ihrem 0:0 vom Freitag die TSG Hoffenheim und der FSV Mainz 05 sowie Hannover.

Die zuletzt schon in Mainz und gegen Stuttgart schwächelnden Dortmunder lagen in Gelsenkirchen bereits nach 23 Minuten 0:2 hinten und sahen bei beiden Gegentoren erneut schlecht aus. Beim Kopfball von Joel Matip (10.) verpasste der erstmals in dieser Saison in der Startelf aufgebotene Weltmeister Mats Hummels einen Eckball. BVB-Stürmer Adrian Ramos bekam vor dem Treffer von Eric Maxim Choupo-Moting (23.) den Ball nicht aus dem Strafraum.

Nach dem schnellen Anschluss durch Pierre-Emerick Aubameyang (26.) waren die Schalker jedoch nicht mehr so überlegen. Die Dortmunder drückten gegen die Gastgeber in der zweiten Hälfte auf den Ausgleich, Schalke brachte den zweiten Erfolg nacheinander jedoch über die Zeit.

Götze trifft schon wieder

Die Bayern gingen durch Mario Götze verdient in Köln in Führung. Der Weltmeister mit der Rückennummer 19 traf in der 19. Minute schon zu seinem vierten Saisontor, ein höherer Vorsprung war möglich – aber auch der Kölner Ausgleich, den Manuel Neuer mit zwei Blitzreflexen nacheinander verhinderte (34.). Götze leitete dann auch das 0:2 ein, sein Zuspiel drückte der Kölner Daniel Halfar bedrängt von David Alaba ins eigene Netz (67.).

Aufsteiger Paderborn lag wie schon beim 0:4 in München auch gegen Gladbach ganz schnell zurück und zeigte seine bisher schwächste erste Hälfte. Patrick Herrmann (8.) und Raffael (14.) nutzten Konter der Gäste, deren Trainer Lucien Favre trotz des jüngsten 1:0 über den Hamburger SV fleißig durchgewechselt hatte. Die Ostwestfalen gaben nie auf und kamen durch Jens Wemmer (70.) zum Anschluss, zu mehr reichte es jedoch nicht. Damit hat Paderborn acht Punkte – genauso viele wie Schalke und noch einen mehr als Dortmund.

Die einzige Änderung beim VfB Stuttgart nach dem 2:2 in Dortmund hatte es in sich. Trainer Armin Veh nahm den zuletzt patzenden Sven Ulreich aus dem Tor und bot dafür Thorsten Kirschbaum auf. Die engagierten Schwaben belohnten sich in der 69. Minute mit dem ersten Heimtor: Daniel Schwaabs Schuss überquerte trotz des Rettungsversuchs von Milko Albornoz die Torlinie. Dies genügte nach der Trennung von Sportvorstand Fredi Bobic zum ersten Erfolg der Saison.

Bayer Leverkusen war nach einer knappen halben Stunde in Freiburg nur noch zu zehnt: Innenverteidiger Emir Spahic sah wegen wiederholten Foulspiels die Gelb-Rote Karte. Die Bayer-Führung trotz Unterzahl verhinderte Roman Bürki, der Freiburger Torwart lenkte einen Schuss von Karim Bellarabi (73.) an die Lattenunterkante. Kurz darauf verloren die Badener Pavel Krmas ebenfalls per Gelb-Rot. Erneut die Latte bewahrte die Freiburger bei einem Freistoß von Heung-Min Son (88.) vor einer Niederlage.

27 Sep 2014

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