taz.de -- Wieder Polizeigewalt in St. Louis: Proteste nach Todesschüssen

Erneut ist ein schwarzer Jugendlicher von einem Polizisten erschossen worden. Bei den anschließenden Protesten ging die Polizei hart gegen Demonstrierende vor.
Bild: Proteste in St. Louis gegen Polizeigewalt

ST. LOUIS rtr | Nach den tödlichen Polizeischüssen auf einen schwarzen Jugendlichen sind in der US-Großstadt St. Louis die zweite Nacht in Folge Hunderte Menschen aus Protest auf die Straße gezogen. Dabei kam es am späten Donnerstagabend erneut zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Polizisten.

TV-Bilder zeigten, wie Sondereinsatzkräfte Pfefferspray gegen die Menschenmenge einsetzten. Die Polizei war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen. Es blieb unklar, ob Demonstranten verletzt oder festgenommen wurden.

In St. Louis war am Mittwoch erneut ein junger Schwarzer von einem weißen Polizisten erschossen worden. Der Vorfall ereignete sich nur wenige Kilometer vom Vorort Ferguson entfernt, wo es im August nach der Erschießung eines schwarzen Jugendlichen durch einen weißen Polizeibeamten tagelang zu Krawallen gekommen war.

Nach Polizeiangaben wollte der Polizist am Mittwoch den 18-Jährigen kontrollieren. Dieser habe jedoch die Flucht ergriffen und drei Mal auf den Beamten gefeuert. Der Polizist habe 17 Schüsse abgegeben und den jungen Mann tödlich getroffen.

Der 32-jährige Polizist sei nicht im Dienst gewesen, habe aber in seiner Uniform für eine Sicherheitsfirma gearbeitet, teilte die Polizei weiter mit. Er sei beurlaubt worden, die Ermittlungen dauerten an. Nach den Schüssen hatten sich am Mittwoch rund 200 Demonstranten zu Protesten versammelt. Dabei kam es auch schon zu Zusammenstößen mit der Polizei.

10 Oct 2014

TAGS

Schwerpunkt Rassismus
Schwerpunkt Polizeigewalt und Rassismus
Ferguson
St. Louis
USA
Schwerpunkt Rassismus
USA
Schwerpunkt Rassismus
Schwerpunkt Rassismus
Ferguson

ARTIKEL ZUM THEMA

Luftraumsperrung in Ferguson im August: Verstoß gegen die Pressefreiheit?

Nachdem im August Michael Brown von Polizisten erschossen wurde, kam es in Ferguson zu Unruhen. Auch um Medien fernzuhalten, wurde ein Flugverbot verhängt.

Protestwelle gegen Polizeigewalt: Mehr als 50 Festnahmen in Ferguson

Zum Abschluss der viertägigen Proteste gegen Polizeigewalt in Ferguson und Umgebung wird unter anderem auch Bürgerrechtler Cornel West festgenommen.

Polizist erschießt schwarzen Teenager: Missouri kommt nicht zur Ruhe

Zwei Monate nach den tödlichen Schüssen auf Michael Brown in Ferguson wird in St. Louis erneut ein schwarzer Jugendlicher von einem weißen Polizisten erschossen.

Unruhen in Ferguson: Polizist angeschossen

Bei einer Schießerei in Ferguson wird ein Polizist leicht verletzt. Ein Zusammenhang zu den fortgesetzten Protesten in der Stadt gilt bislang als unwahrscheinlich.

Nach tödlichen Schüssen in Ferguson: Fünf Festnahmen bei Protesten

Vor mehr als sechs Wochen ist der unbewaffnete Michael Brown von einem Polizisten erschossen worden. Nun gab es in Ferguson neue Krawalle.

Nach tödlichen Schüssen in Ferguson: Obama für Body-Cams

US-Präsident Barack Obama unterstützt den Einsatz von Körperkameras für Polizisten. Der Kongress müsste dafür ein Gesetz verabschieden.