taz.de -- Erdöl von den Kanarischen Inseln: Für den Urlaub sehen sie schwarz

Gegen die geplante Förderung von Erdöl haben tausende Menschen auf allen Teilen des Archipels demonstriert. Sie befürchten negative Folgen für Umwelt und Tourismus.
Bild: Wird in Zukunft vielleicht zwischen Ölborinseln surfen: Sportler vor Fuerteventura.

LAS PALMAS DE GRAN CANARIA dpa | Tausende Menschen haben auf den Kanarischen Inseln gegen die geplante Erdölsuche vor den Küsten von Lanzarote und Fuerteventura protestiert. Etwa 30 Umweltschutzgruppen, Gewerkschaften und politische Parteien hatten auf allen bewohnten Inseln des Archipels zu Kundgebungen aufgerufen. Die Proteste am Samstag standen unter der Parole „Hier leben wir, und hier entscheiden wir“.

Die spanische Regierung hatte dem Mineralölkonzern Repsol die Genehmigung erteilt, etwa 60 Kilometer vor den Küsten von Lanzarote und Fuerteventura Probebohrungen vorzunehmen. Die Bohrungen sollen noch vor Jahresende beginnen.

Auf den Kanarischen Inseln sind die Regionalregierung des Archipels, die Inselregierung, fast alle politische Parteien, die Gewerkschaften und Umweltschützer gegen das Vorhaben. Sie befürchten, die Erdölsuche könnte negative Folgen für den Tourismus, die wirtschaftliche Lebensgrundlage der Inseln, haben.

Die Regionalregierung will am 23. November eine Volksabstimmung über die Probebohrungen einleiten. Die spanische Zentralregierung in Madrid leitete ein Verfahren ein, um das Referendum durch eine Verfassungsklage verbieten zu lassen.

20 Oct 2014

TAGS

Kanarische Inseln
Erdöl
Tourismus
Umweltschutz
Ölkonzern
Erneuerbare Energien
Erdöl
Kanaren

ARTIKEL ZUM THEMA

Ölsuche vor den Kanaren: Bohrungen begonnen

Vor den Kanarischen Inseln wurde die umstrittene Suche nach Öl gestartet. Inselbewohner fürchten um die Natur und den Tourismus.

Energiegewinnung auf Kanaren-Insel: El Hierro ist Selbstversorgerin

Ein Pumpspeicherkraftwerk versorgt die ganze Insel mit erneuerbarer Energie und Wasser. Damit ist El Hierro eine Öko-Attraktion – und globales Vorbild.

Erdölsuche vor den Kanaren: Es darf gebohrt werden

In Spanien werden 99 Prozent des Erdöls importiert. Nun wurde die Erlaubnis erteilt, vor den Kanaren Öl zu fördern. Nicht nur die Regionalregierung ist gegen das Projekt.

Ölbohrungen vor den Kanaren: Schlechte Zeiten für Wale und Delfine

Umweltschützer starten einen letzten Versuch, die geplanten Ölbohrungen noch zu verhindern. Ein Reservat für Meeressäuger soll helfen.