taz.de -- Todesstrafe im Iran: Junge Frau hingerichtet

Sie sagte, sie habe sich gegen einen Vergewaltigungsversuch gewehrt. Der Täter starb dabei. Jetzt wurde die 26-jährige Reyhaneh Jabbari gehängt.
Bild: Reyhaneh Jabbari 2008 vor Gericht.

TEHERAN afp | Trotz internationaler Appelle ist im Iran am Samstag eine 26-jährige Frau nach fünf Jahren in der Todeszelle hingerichtet worden. Reyhaneh Jabbari sei im Morgengrauen gehängt worden, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Irna unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft in Teheran.

In einer Nachricht auf einer Facebookseite, auf der zur Rettung des Lebens der jungen Frau aufgerufen worden war, wurde die Urteilsvollstreckung bestätigt.

Die 26-Jährige war wegen Mordes an dem Geheimdienstmitarbeiter Mortesa Abdolali Sarbandi verurteilt worden. Dem UN-Sonderberichterstatter für Menschenrechte im Iran, Ahmed Shaheed, zufolge war Jabbari von Sarbandi als Innenarchitektin engagiert worden. In seiner Wohnung soll er versucht haben sie zu vergewaltigen, woraufhin sie ihn in Selbstverteidigung erstochen habe.

Neben iranischen Schauspielern und anderen Prominenten gab es auch im Westen zahlreiche Stimmen, die eine Aussetzung der Todesstrafe für die junge Frau gefordert hatten. Nach Angaben der Vereinten Nationen und internationaler Menschenrechtsgruppen kam Jabbaris Geständnis unter massivem Druck und Drohungen seitens der Anklage zustande. Die UNO hat bereits mehr als 250 Hinrichtungen im Iran in diesem Jahr gezählt.

25 Oct 2014

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