taz.de -- Bombenanschlag in Nigeria: Eine Stadt im Spannungsfeld

Bei einem erneuten Attentat in der nigerianischen Stadt Jos kamen 32 Menschen ums Leben. Die Stadt war schon früher Ziel terroristischer Anschläge.
Bild: Über 1,6 Millionen Menschen haben in Nigeria auf der Flucht vor Boko Haram ihre Wohnorte verlassen.

ABUJA dpa | Bei einem Bombenanschlag im westafrikanischen Nigeria sind dutzende Menschen zu Tode gekommen. Die zwei Sprengsätze detonierten am Donnerstagabend auf einem belebten Markt in Jos, der Hauptstadt des Bundesstaates Plateau in Zentralnigeria.

Dabei seien 32 Menschen getötet und 47 weitere verletzt worden, sagte der für die Region zuständige Sprecher der nigerianischen Katastrophenbehörde, Abdulsalam Mohammed. Jos liegt an der Nahtstelle zwischen dem überwiegend muslimischen Norden und dem mehrheitlich christlichen Süden des ölreichen Landes. Die islamistische Terrororganisation Boko Haram hatte hier bereits mehrere Anschläge verübt.

Die Gruppe versetzt vor allem den Norden Nigerias seit fünf Jahren mit Terroranschlägen und Entführungen in Angst und Schrecken. Die Gruppe will in der Region einen Gottesstaat aufbauen und greift immer wieder Polizeieinrichtungen, Kirchen, Schulen, aber auch gemäßigte Muslime an. Allein in diesem Jahr starben durch den Terror der Gruppe mehr als 4000 Menschen im Norden des Landes.

Die Zeitung Vanguard berichtete unterdessen, dass in der nördlichen Stadt Kano eine 13-Jährige in einer Klinik festgenommen wurde. Unter ihrer Kleidung war Sprengstoff versteckt. Gemeinsam mit einem männlichen Begleiter sei sie in das Krankenhaus gegangen, um sich dort behandeln zu lassen, schrieb das Blatt unter Berufung auf Sicherheitskreise. Boko Haram setzt für Selbstmordattentate zunehmend Mädchen und Frauen ein.

12 Dec 2014

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