taz.de -- Suche nach AirAsia-Maschine: Einfach verschollen

Erneut wird ein Passagierflugzeug vermisst. Eine AirAsia-Maschine mit 162 Menschen an Bord verschwindet auf dem Weg von Indonesion nach Singapur vom Radar.
Bild: Unauffindbar: AirAsia Maschine mit 162 Menschen an Bord verschwindet vom Radar.

JAKARTA afp | Ein Flugzeug von AirAsia mit 162 Menschen an Bord ist auf dem Weg von Indonesien nach Singapur verschwunden. Der Flughafen der indonesischen Hauptstadt Jakarta habe am Sonntag um 7.55 Uhr den Funkkontakt zu dem Airbus der malaysischen Fluglinie verloren, sagte ein Sprecher des indonesischen Verkehrsministeriums der Nachrichtenagentur AFP.

Derzeit gebe es keine weiteren Informationen zur Lage der Passagiere und Crewmitglieder an Bord. Der Direktor von Indonesiens Luftverkehrsbehörde, Dojoko Murjatmodjo, sagte AFP, die Suche konzentriere sich auf das Meeresgebiet zwischen den Inseln Belitung und Kalimantan.

An Bord des Airbus A320-200 waren nach Angaben der Fluglinie sieben Besatzungsmitglieder und 155 Passagiere, darunter 16 Kinder und ein Baby. Wie der Sprecher des indonesischen Verkehrsministeriums, J.A. Barata, sagte, waren die meisten Menschen an Bord Indonesier. Außerdem seien drei Südkoreaner, ein Malaysier, ein Singapurer, ein Brite und der französische Co-Pilot an Bord gewesen.

Flug QZ8501 der malaysischen Billigfluglinie war nach Angaben des Ministeriumssprechers um 5.20 Uhr in Surabaya gestartet und sollte eigentlich um 8.30 Uhr in Singapur ankommen. Die Luftverkehrsbehörde in Singapur erklärte, der Funkkontakt zu dem Flugzeug sei abgebrochen, als es sich noch im indonesischen Luftraum befand. Nach Angaben der Fluglinie hatte der Pilot die indonesische Luftverkehrskontrolle zuvor um eine Änderung der Flugroute wegen schlechten Wetters gebeten. „Die Maschine forderte eine Umleitung, um schlechtem Wetter auszuweichen“, teilte AirAsia mit. Berichten gab es schwere Stürme in der Region.

Erst kürzlich 55 Airbus-Maschinen bestellt

AirAsia teilte mit, es sei ein Suchaktion nach dem vermissten Flugzeug eingeleitet worden. Die indonesische Luftwaffe schickte zwei Suchflugzeuge los. Auch Singapurs Marine und Luftwaffe boten ihre Hilfe an, wie die Behörden des Stadtstaats an der Südspitze Malaysias erklärten.

Viele besorgte Angehörige der Passagiere eilten in Singapur zum Flughafen, auch am Startflughafen Surabaya in Indonesien versammelten sich hunderte Menschen. Eine 45-jährige Frau sagte AFP, an Bord des Flugzeugs seien sechs ihrer Familienmitglieder gewesen. „Sie wollten in Singapur Urlaub machen“, berichtete sie. „Sie sind immer mit AirAsia geflogen und es gab nie ein Problem. Ich mache mir Sorgen, dass das Flugzeug abgestürzt sein könnte.“

AirAsia gehört dem malaysischen Unternehmer Tony Fernandes, der die siechende Firma nach der Übernahme 2001 auf einen aggressiven Wachstumskurs geführt hat. Die Fluglinie bestätigte erst kürzlich eine Bestellung von 55 Airbus A330-900neo zum Listenpreis von 15 Milliarden Dollar. Der Rivale Malaysia Airlines ist dagegen nach zwei Flugkatastrophen dieses Jahr von der Pleite bedroht.

Im März war der Flug MH370 auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking mit 239 Menschen an Bord spurlos verschwunden. Die Maschine stürzte aus unbekannten Gründen vermutlich im südlichen Indischen Ozean ab. Im Juli wurde dann Flug MH17 von Amsterdam nach Kuala Lumpur mit 298 Menschen an Bord über dem umkämpften Osten der Ukraine abgeschossen.

28 Dec 2014

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